05.09.2012 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Hermann Huster GmbH hat Insolvenzantrag auf vorläufige Eigenverwaltung gestellt

Hermann Huster GmbH hat Insolvenzantrag auf vorläufige Eigenverwaltung gestellt

Hagen, 5. September 2012. Die Geschäftsführung der Huster-Gruppe, Hagen, hat am 31. August 2012, ein Insolvenzplanverfahren in Eigenverwaltung beim Amtsgericht Hagen beantragt. Das Amtsgericht hat dem Antrag auf eine vorläufige Eigenverwaltung entsprochen und damit die hohen Erfolgschancen für eine Sanierung des Unternehmens bestätigt.


Juristisch wird die Huster-Gruppe durch die Anwaltskanzlei bb [sozietät] Buchalik Brömmekamp beraten, die bereits in den letzten Jahren eine Vielzahl von Unternehmen erfolgreich durch eine Planinsolvenz in Eigenverwaltung geführt hat. Beim Amtsgericht Hagen waren diese Anträge allerdings die ersten ihrer Art. Auch ein vorläufiger Gläubigerausschuss, dem alle relevanten Gläubigergruppen angehören, wurde bereits vom Gericht eingerichtet sowie mit Dirk Hammes ein vorläufiger Sachwalter bestellt.


„Unser erklärtes Ziel ist es, die Huster Gruppe mit diesem Schritt nachhaltig zu sanieren und als stabiler Geschäftspartner und Arbeitgeber für unsere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer am Standort Hagen aus der Krise hervorzugehen und wieder dauerhaft gewinnbringend aufzustellen“, so der geschäftsführende Gesellschafter, Eberhard Huster. „Der Schritt war notwendig geworden“, so Huster weiter, „nachdem die Folgen des Krisenjahres 2009 und weiter steigender Margendruck bei größeren Rahmenverträgen uns den Handlungsspielraum für 2012 genommen haben“.


Die Huster-Gruppe ist als Spezialist für Oberflächenbeschichtungen von Stahlprodukten mit seinen drei Werken in Selbecke, Lenne und Kabel damit eines der ersten Unternehmen der Region, welches die neuen Gestaltungsmöglichkeiten der Insolvenzordnung nutzt. Dabei ist es möglich, bei gerichtlicher Überwachung ein komplettes Insolvenzverfahren in Eigenregie durchzuführen und abzuschließen. Hilfreich ist dabei, dass Löhne und Gehälter der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die ersten drei Monate des Verfahrens über das Insolvenzgeld abgesichert sind.


Das Sanierungskonzept selbst wurde von der mbb [consult] GmbH aus Düsseldorf entwickelt, in dem die Sanierungsfähigkeit von Hermann Huster von dritter Seite bestätigt wird. Über die mbb [consult] GmbH verstärkt der Sanierungsexperte Georg von Massenbach  (41) seit dem 30. August 2012 die Geschäftsführung für die Zeit des Verfahrens. „Das Konzept zur Sanierung über eine Planinsolvenz in Eigenverwaltung und das operative vorläufige Sanierungskonzept selbst konnten wir dem Gericht, dem vorläufigen Gläubigerausschuss und dem vorläufigen Sachwalter bereits vorstellen und es wird von diesen ohne Einschränkungen mit getragen“, so Rechtsanwalt von Massenbach.


 „Allerdings gilt es nun“, führt der seit zehn Jahren in der Insolvenzbranche tätige Rechtsanwalt weiter aus, „das Sanierungskonzept weiter voranzutreiben und mit Hochdruck operativ umzusetzen. Von den Arbeitnehmern, Banken, Lieferanten und Kunden gibt es positive Signale zur Unterstützung der Huster-Gruppe auf diesem Restrukturierungsweg. Wir sind derzeit voll in unserem Fahrplan und der Geschäftsbetrieb läuft stabil weiter.“


Die Geschäftsführung zeigte sich sehr zufrieden damit, dass mit Rechtsanwalt und Dipl.-Betriebswirt Dirk Hammes aus Dortmund ein sanierungserfahrener vorläufiger Sachwalter dem Verfahren zugeordnet worden ist. Dieser hat in den ersten zwei Ortsterminen auch zugesichert, den eingeschlagenen Weg und die Fortführung des Geschäftsbetriebes nach besten Kräften zu unterstützen.


Die Mitarbeiter wurden am 31. August 2012 über die aktuelle Entwicklung im Rahmen einer Betriebsversammlung informiert. Hubert Rosenthal, 1. Vorsitzende der IG Metall Hagen, wurde bereits über das vorläufige Sanierungskonzept informiert und steht auch als Mitglied des vorläufigen Gläubigerausschusses beratend zur Seite. „Der von der Unternehmensleitung eingeschlagene Weg einer Sanierung über ein Insolvenzplanverfahren in Eigenverwaltung bietet eine einmalige Chance zur nachhaltigen Sanierung des Unternehmens und damit zur langfristigen Arbeitsplatzsicherung“, so Rosenthal.


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