Heizkörperhersteller strebt Sanierung im Insolvenzverfahren an!
Sanierung wird angestrebt. Betrieb läuft in vollem Umfang weiter
Die HM Heizkörper GmbH & CO. KG aus Dingelstädt hat am 7. November 2019 Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt. Das Amtsgericht Mühlhausen ordnete ein vorläufiges schwaches Insolvenzverfahren an und bestellte den sanierungserfahrenen Rechtsanwalt und Betriebswirt Dr. Frank Kreuznacht aus der überregionalen Kanzlei B B O R S │ KREUZNACHT zum vorläufigen Insolvenzverwalter.
Mit einem weltweiten Absatz von über 500.000 Heizkörpern im Jahr ist das Dingelstädter Traditionsunternehmen HM Heizkörper GmbH & Co. KG einer der führenden Hersteller von Heizkörpern. Die in Dingelstädt hergestellten Heizkörper werden über internationale Standorte des Unternehmens in Frankreich, der Türkei, Russland und China weltweit vertrieben. Einen weiteren Produktionsstandort unterhält die HM-Gruppe in Russland.
Das im Jahr 1994 in Dingelstädt gegründete Traditionsunternehmen greift auf eine Marktexpertise seit den 60er Jahren zurück. Durch konsequente Forschung und Entwicklung sowie eine weitgehend automatisierte Produktion am Thüringer Standort hat sich das Unternehmen zu einem der wichtigsten Partner führender Hersteller von Heiztechnik entwickelt. Der hohe technische Standard sowie die Lieferverlässlichkeit benennt der Geschäftsführer Christian Muhr auch als wesentlichen Grund, dass die unmittelbar über die Einleitung des Verfahrens informierten Hauptkunden die uneingeschränkte Unterstützung ihres Zulieferers und die Fortführung der Geschäftsbeziehungen zugesagt haben. Der vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Kreuznacht fügt hinzu, dass die positiven Gespräche mit dem Hauptkunden, die unmittelbar nach dem Insolvenzantrag geführt wurden, zu einer Stabilisierung der Situation nach dem Insolvenzantrag beitragen werden. Der Hauptkunde habe in Gesprächen am Freitag neben einem Großauftrag auch finanzielle Unterstützung angeboten.
Die Mitarbeiter/-innen wurden in einer am Freitag durchgeführten Belegschaftsversammlung durch den Geschäftsführer und den vorläufigen Insolvenzverwalter umfassend über die aktuelle Situation informiert. Die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter sind für drei Monate über das Insolvenzgeld sicher. Die Vorfinanzierung ist eingeleitet, sodass die Arbeitnehmer zu den gewohnten Zeitpunkten mit ihren Lohnzahlungen rechnen können, teilt Dr. Kreuznacht weiter mit.
Das Unternehmen beschäftigt in Dingelstädt rund 140 Arbeitnehmer, weltweit arbeiten für die HM-Gruppe rund 240 Arbeitnehmer. In den nächsten Wochen werden sich der vorläufige Insolvenzverwalter und sein Team einen Überblick über die wirtschaftliche Situation des Heizkörperherstellers verschaffen und Krisenursachen weiter analysieren. Diese sieht die Geschäftsführung insbesondere in den in den Jahren 2016 bis Anfang 2019 stark gestiegenen Stahlpreisen, die nicht an den Markt weitergegeben werden konnten sowie in einer verzögerten Aufnahme der Produktion in Russland. „Diese Krisenursachen abzustellen und eine langfristige solide Finanzausstattung zu erreichen, werden wesentliche Bausteine eines Sanierungskonzeptes sein“, führt Dr. Kreuznacht aus.
„Die Unterstützung der Kunden und die weiterhin hohe Motivation der Mitarbeiter/-innen stimmten mich optimistisch, dass der bereits vor dem Insolvenzantrag eingeleitete Sanierungsweg erfolgreich abgeschlossen werden kann und der Betrieb am Standort in Dingelstädt langfristig erhalten wird“, ergänzt Geschäftsführer Christian Muhr.
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