Gießerei Friedrich Döbrich: Insolvenzverwalter findet Käufer
Gießerei Friedrich Döbrich: Insolvenzverwalter führt Unternehmen drei Jahre fort und findet Käufer
1953 gründete
Friedrich Döbrich unter seinem Namen eine Druckgießerei. Mitte 2019, im 66.
Jahr seines Bestehens, musste das Unternehmen einen Insolvenzantrag stellen.
Nun, rund drei Jahre später und ein Jahr vor dem 70. Gründungsjubiläum, hat
Insolvenzverwalter Volker Böhm von Schultze & Braun die traditionsreiche
Zinkdruckgießerei an einen neuen Eigentümer verkauft. Die Verträge wurden
bereits unterzeichnet, die Übernahme ist zum 1. Juli 2022 erfolgt. Alle 40
Arbeitsplätze am Standort im Ansbacher Gemeindeteil Brodswinden bleiben
erhalten.
Nicht aufgegeben
„Ich freue
mich sehr, dass es uns in einem schwierigen Marktumfeld und großteils unter
Pandemiebedingungen gelungen ist, das Unternehmen im Insolvenzverfahren zurück
in die Gewinnzone zu führen und nun nach drei Jahren der Betriebsfortführung an
einen neuen Eigentümer verkaufen zu können“, sagt Volker Böhm. „Dieser Erfolg
wäre ohne den Einsatz der Mitarbeiter nicht denkbar gewesen. Ein Insolvenzverfahren
ist für die Belegschaft mit der Unsicherheit über die Zukunft verbunden. Um so
höher ist es zu bewerten, dass sie über so einen langen Zeitraum für den Erhalt
ihres Unternehmens gekämpft und nicht aufgegeben haben. Dafür will ich mich bei
ihnen bedanken.
Auch für die Gläubiger ein Erfolg
Die Sanierung
von Friedrich Döbrich ist auch für die Gläubiger ein Erfolg. „Das Verfahren ist
ein gutes Beispiel dafür, dass durch eine Sanierung im Insolvenzverfahren auch
für die Gläubiger hervorragende Ergebnisse erzielt werden können. Durch die
dreijährige Betriebsfortführung und den Verkauf erhalten die Gläubiger
annähernd 100 Prozent ihrer Forderungen zurück“, sagt Böhm. „Es freut mich
sehr, dass wir für die Gläubiger ein so erfreuliches Ergebnis erzielen konnten.“
Übernahme durch Familienunternehmen aus der Branche
Die
Zinkdruckgießerei Friedrich Döbrich hatte im Juli 2019 Insolvenzantrag
gestellt. Volker Böhm hatte seitdem den Geschäftsbetrieb fortgeführt. Um
die notwendige Neuaufstellung einzuleiten, haben Böhm und sein Team in
kürzester Zeit das Unternehmen eingehend analysiert und auf Basis dieser
Analyse Sanierungsmaßnahmen geplant und umgesetzt. Nach der Eröffnung des
Insolvenzverfahrens zum 1. September 2019 wurde der Geschäftsbetrieb bis zum
Verkauf an den Übernehmer am 1. Juli 2022 vom Insolvenzverwalter weitergeführt.
Übernehmer ist Feix Druckguss mit Sitz in Kaufbeuren-Neugablonz. Das
Familienunternehmen besteht seit mehreren Generationen und ist wie Friedrich
Döbrich auf den Zinkdruckguss von anspruchsvollen und komplexen Bauteilen in
kleineren bis mittleren Fertigungsstückzahlen spezialisiert.
Friedrich Döbrich ist eine Zinkdruckgießerei, die sich auf die flexible Fertigung anspruchsvoller Gussteile in kleinen und mittleren Losgrößen spezialisiert hat. Das Unternehmen wurde 1953 von Friedrich Döbrich unter seinem Namen in Nürnberg gegründet und zog 1958 nach Ansbach. Zu den Kunden zählen Unternehmen des Werkzeug- und Maschinenbaus, der Textilindustrie, der Sport- und Schreckschusswaffenindustrie, der Sicherheits-, Haus- und Medizintechnik sowie der Möbelindustrie.
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