Gewa-Tower hat keine wesentlichen Mängel
Ilkin Bananyarli, vorläufiger Insolvenzverwalter der GEWA 5 to 1 GmbH & Co. KG, hat in den vergangenen Tagen intensive Gespräche mit Fachexperten geführt. Inhalt der Gespräche war die Liste, die seit vergangenen Freitag in der Öffentlichkeit thematisiert und fälschlicherweise als Mängelliste bezeichnet wird.
Ilkin Bananyarli von der PLUTA Rechtsanwalts GmbH sagt: „Es gibt keine
Mängelliste, sondern eine sogenannte Hinweisliste, die der Generalunternehmer
im Rahmen der geplanten Fertigstellung des Gewa-Towers erstellt hat. Dabei
wurden alle Hinweise aufgelistet, um von Seiten des Generalunternehmers
mögliche Haftungsrisiken auszuschließen.“ So heißt es beispielsweise in der
Liste, dass Fensterscheiben bei Verwendung von sogenanntem
Einscheibensicherheitsglas möglicherweise zerspringen können und selbst bei
ordnungsgemäß durchgeführten Heißlagerungstests noch ein Restrisiko besteht.
Auch wird im Dokument auf den Brandschutz für das Hotel eingegangen. Aufgrund
möglicher neuer gesetzlicher Regelungen werden dabei Empfehlungen für die
Zukunft ausgesprochen. Zudem sind zahlreiche Sachverhalte aufgelistet, die
schon erledigt wurden.
Alle diese Sachverhalte waren den Wohnungskäufern bereits bekannt. Der Sprecher
der Wohnungskäufer sagt: „Wir haben mit Bedauern die vergangene
Presseberichterstattung verfolgt, deren Inhalte sich in den letzten Tagen als
völlig überzogen herausgestellt haben und die dem Projekt und dessen baldiger
Fertigstellung schaden. Bei all den derzeitigen Herausforderungen glauben wir
nach wie vor fest an das Projekt und hoffen auf eine baldige Fertigstellung
unserer Traumwohnungen. Dazu arbeiten wir eng mit dem vorläufigen
Insolvenzverwalter Bananyarli zusammen und sind jederzeit offen für Gespräche
mit potenziellen Investoren.“
Der vorläufige Insolvenzverwalter führte in dieser Woche Gespräche mit den
Wohnungskäufern und der Oberbürgermeisterin von Fellbach, Gabriele Zull. Diese
bestätigte, dass die Baugenehmigung an ein Brandschutzgutachten geknüpft ist,
und der Bau von Seiten der Stadt durch einen Brandschutzexperten und einen
Statiker bis zum Baustopp begleitet wurde.
PLUTA-Anwalt Bananyarli erklärt: „Der Gewa-Tower hat keine wesentlichen Mängel.
Das hat bereits das Gutachten des TÜV Süd ergeben.“ Im September waren die
Gutachter des TÜV Süd nach einer umfangreichen Analyse zum Ergebnis gekommen,
dass beim Wohnturm keine Mängel vorhanden sind, die einen wesentlichen Rückbau
oder eine wesentliche Reparatur erforderlich machen.
In der vergangenen Woche hatte der Investor, der den Gewa-Tower erwerben
wollte, überraschend sein Kaufangebot zurückgezogen. Der vorläufige
Insolvenzverwalter treibt jetzt eine Lösung mit dem zweiten Investor voran. Er
hat bereits erste Gespräche mit dem Bieter geführt. Außerdem liegen ihm weitere
Interessentenanfragen vor. „Ich bin optimistisch, dass wir den Gewa-Tower im
kommenden Jahr veräußern werden, um die bestmögliche Lösung für die
Anleihegläubiger zu erzielen“, so Bananyarli.
Der gemeinsame Vertreter der Anleihegläubiger, Gustav Meyer zu Schwabedissen
von mzs Rechtsanwälte, sagt: „In vergangenen Tagen kursierten Meldungen über
angebliche Mängel, die sich als falsch entpuppten. Ich bin sehr erleichtert,
dass der Turm in einem guten Zustand ist. Das ist eine gute Nachricht für die
Anleihegläubiger. Wir werden den vorläufigen Insolvenzverwalter in den
kommenden Wochen bestmöglich unterstützen, damit der Wohnturm an einen Investor
verkauft werden kann.“
Im November 2016 musste die GEWA 5 to 1 GmbH & Co. KG Insolvenz anmelden.
Zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte das Amtsgericht Esslingen Ilkin
Bananyarli von der PLUTA Rechtsanwalts GmbH. Die GEWA 5 to 1 GmbH & Co. KG
ist eine Projektgesellschaft zum Bau des Gewa-Towers in Fellbach bei Stuttgart,
dessen Rohbau im Oktober 2016 fertiggestellt wurde. Mit dem 107 Meter hohen
Gewa-Tower soll das dritthöchste Wohngebäude in Deutschland errichtet werden.
In dem Turm mit 34 Stockwerken sind 66 Eigentumswohnungen sowie ein
Business-Hotel mit 123 Zimmern geplant. Zur Finanzierung des Projekts hatte die
Gesellschaft im Jahr 2014 eine Mittelstandsanleihe emittiert.
Über PLUTA:
PLUTA hilft Unternehmen in rechtlich und wirtschaftlich schwierigen
Situationen. Seit Gründung 1982 ist PLUTA stetig gewachsen und beschäftigt
heute mehr als 400 Mitarbeiter in Deutschland, Spanien, Italien und Polen. Über
90 Juristen und 40 Kaufleute, darunter viele Rechtsanwälte und Steuerberater
mit Mehrfachqualifikationen als Wirtschaftsprüfer, Diplomkaufmann oder
Buchprüfer, sorgen für praktikable, wirtschaftlich sinnvolle Lösungen. PLUTA
unterstützt insbesondere bei der Sanierung und Fortführung von Unternehmen in
Krisen oder Insolvenzsituationen und entsendet bei Bedarf auch Sanierungsexperten
in die Organstellung. PLUTA gehört zur Spitzengruppe der Sanierungs- und
Restrukturierungsgesellschaften, was Rankings und Auszeichnungen von INDat,
JUVE, Focus, Legal 500, Who’s Who Legal, Best Lawyers und Global Restructuring
Review belegen.
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