05.12.2013 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Geschäftsbetrieb im Aura Zentrum Bad Meinberg läuft trotz Insolvenzantrag uneingeschränkt weiter

Insolvenzverwalter Martin Schmidt und Geschäftsführer Johannes Willenberg sind zuversichtlich, das Zentrum sanieren zu können

Kurz vor dem 50. Jahrestag ihrer Gründung hat die Aura Zentrum gGmbH aus Bad Meinberg am Montag beim Amtsgericht Detmold Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt.


Zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte das Gericht Martin Schmidt von Schultze & Braun. Schmidt hält den Geschäftsbetrieb im Aura Zentrum ohne Einschränkungen aufrecht. Die 37 Mitarbeiter sind über das Insolvenzgeld abgesichert.

 

Das 1964 als Blindenkurheim im lippischen Bad Meinberg gegründete Aura Zentrum ist Teil der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe in Nordrhein-Westfalen. Mit 77 Einzelzimmern, Doppelzimmern und Appartements sowie eigenen Schulungs- und Tagungsräumen ist das Zentrum die einzige Einrichtung seiner Art in Nordrhein-Westfalen und eines der wenigen Häuser in Deutschland, die auch größeren Gruppen von Menschen mit unterschiedlichsten Behinderungen eine gleichberechtigte Teilhabe an Bildungs- und Freizeitangeboten ermöglicht.

 

Grund für den Insolvenzantrag ist ein Liquiditätsengpass. Das seit Jahren unter schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen arbeitende Haus verzeichnete zwar im Jahr 2013 dank eines umfassenden Neuausrichtungskonzeptes eine spürbare Belebung. Diese reichte aber noch nicht aus, um Defizite aus den Vorjahren vollständig zu kompensieren.

  

Der vorläufige Insolvenzverwalter Martin Schmidt und Geschäftsführer Johannes Willenberg sind zuversichtlich, das Zentrum sanieren zu können. „Unser gemeinsames Ziel ist es, das Zentrum wieder auf ein solides Fundament zu setzen“, erklärt Schmidt. „Denn davon hängt auch das weitere Wohlergehen von 16 blinden oder hochgradig sehbehinderten Menschen im Alter zwischen 45 und 99 Jahren ab, die dauerhaft hier wohnen.“

 


Bild: © bovko

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