09.01.2020 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Friseurkette Klinck über Insolvenzplan erfolgreich saniert

Die Friseur-Kette Klinck musste im november 2018 Insolvenzantrag stellen

Gläubiger nehmen den von Insolvenzverwalter Dr. Jens-Sören Schröder vorgelegten Insolvenzplan einstimmig an


Großes Aufatmen bei der Friseurkette Klinck: Die Gläubiger der insolventen Friseurkette Klinck haben in der gestrigen Gläubigerversammlung im Amtsgericht Kiel dem vom Insolvenzverwalter Dr. Jens-Sören Schröder vorgelegten Insolvenzplan einstimmig zugestimmt. Noch in der Sitzung hat das Insolvenzgericht den Insolvenzplan bestätigt. Nach Ablauf der Rechtsmittelfristen kann das Insolvenzverfahren nun in wenigen Wochen aufgehoben und der Betrieb des Kieler Traditionsunternehmens mit 530 Beschäftigen in 66 Salons in sieben Bundesländern fortgesetzt werden. Dadurch bleibt das Unternehmen auch in dritter Generation in Händen der Familie Klinck, die die Sanierung mit einem namhaften Gesellschafterbeitrag unterstützt hat.

 

Im Zuge des im Februar 2019 eröffneten Insolvenzverfahrens waren in Zusammenarbeit mit dem Branchenprofi Dieter Bonk umfangreiche operative Sanierungsmaßnahmen durchgeführt worden. So wurden die etwa 30 Prozent nicht rentablen Salons geschlossen und die Verwaltungskosten deutlich reduziert. Dadurch und durch ein Bündel weiterer Maßnahmen gelang der Turnaround. Auch für die Gläubiger besteht Grund zur Freude, haben sie doch Aussicht auf eine weit überdurchschnittliche Quote von über 50 Prozent.

 

Interimsmanager Dieter Bonk zu der gelungenen Sanierung und zur Zukunft: „Die Friseur Klinck GmbH ist für die Zukunft gut aufgestellt. Wir haben viele tolle und treue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, mit denen wir es geschafft haben, die Insolvenz zu bewältigen. Jetzt geht es mit voller Kraft voraus. Wir werden mit vielen neuen Ideen die Kunden überraschen und hoffentlich auch begeistern. Der Relaunch der Hauptmarke „Klinck Dein Friseur“ ist schon in der Umsetzung. Ich danke dem Insolvenzverwalter Dr. Schröder für die konstruktive Arbeit und der Familie Klinck für den Rückhalt und das Vertrauen“.

 

Laut Insolvenzverwalter Dr. Schröder war die Sanierung in dem schwierigen Branchenumfeld nicht einfach. „Umso schöner ist das Ergebnis. Mein Dank gilt der Belegschaft und den Verfahrensbeteiligten, die die Sanierung von Beginn an sehr unterstützt haben,“ sagt Schröder.


 

Zum Hintergrund
Die Friseur Klinck GmbH betrieb 95 Salons in sieben Bundesländern mit einem Schwerpunkt Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern und beschäftigte knapp 750 Mitarbeiter. Die Geschäftsführung hatte am 28.11.2018 beim Amtsgericht Kiel Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens wegen drohender Zahlungsunfähigkeit gestellt. Hintergrund für den Insolvenzantrag waren Liquiditätsengpässe wegen Umsatzrückgängen in den Jahren 2017 und 2018. Am 01.02.2019 eröffnete das Amtsgericht Kiel das Insolvenzverfahren und bestellte Rechtsanwalt Dr. Jens-Sören Schröder zum Insolvenzverwalter.

Der Grundstein für die heutige Friseur Klinck GmbH wurde 1928 vom Friseurmeister Wilhelm Klinck mit der Eröffnung des ersten Salons in Kiel gelegt. Sein Sohn Wolf-Dieter Klinck und seine Ehefrau Bärbel haben Friseur Klinck über viele Jahre auf- und ausgebaut. Inhaberinnen sind heute ihre Töchter Monika und Susanne Klinck.


Über den Insolvenzverwalter
Der sanierungserfahrene Rechtsanwalt Dr. Jens-Sören Schröder ist Partner der Sozietät Johlke Niethammer und seit über 20 Jahren als Insolvenzverwalter tätig. Er zählt im Bereich Insolvenzverwaltung zu den führenden Namen und war unter anderem Insolvenzverwalter der UfA-Kinokette und der Baumarktkette Max Bahr.


Über Dieter Bonk
Dieter Bonk war Mitglied der Geschäftsführung der Klier Hair Group, dem größten Unternehmen der Branche in Europa, und ist dort auf eigenem Wunsch nach 34 Jahren aus der Geschäftsführung im beiderseitigen Einvernehmen ausgeschieden. Seit Mitte Januar 2018 hat er die Sanierung bei Klinck als Interimsmanager begleitet.


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