Feinkost-Manufaktur Specht stellt Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens
Geschäftsbetrieb und Belieferung der Kunden im bundesweiten Lebensmitteleinzelhandel laufen weiter
Das in dritter Generation geführte Feinkost-Unternehmen Specht ist in der gehobenen Lebensmittelproduktion mit Schwerpunkt auf handwerklichen Nischenprodukten im Fleisch- und Käsesegment tätig und vertreibt seine Produkte bundesweit. Zu den Hauptkunden gehören große und kleinere Handelsketten im Lebensmitteleinzelhandel. WILLMERKÖSTER zählt zu den leistungsstärksten Insolvenzkanzleien in Deutschland und verfügt über tiefgehende Branchenkompetenz in der Lebensmittel- und fleischverarbeitenden Industrie. So hat WILLMERKÖSTER im Insolvenzverfahren der Großschlachterei Gausepohl (Dissen) den Verkauf an Westfleisch umgesetzt und die Löffler Tiefkühlspezialitäten GmbH aus Isernhagen saniert. Weitere Referenzverfahren sind die mittelständische Unternehmensgruppe Spille aus Barßel sowie die Landschlachterei Horn aus Lemwerder.
Wie der vorläufige Insolvenzverwalter in einer ersten Stellungnahme mitteilte, kann der laufende Geschäftsbetrieb bei Specht bis auf weiteres aufrechterhalten werden. Die Gehälter der 85 Beschäftigten sind bis einschließlich März gesichert. Die Beschäftigten wurden bereits über das Insolvenzverfahren und die nächsten Schritte informiert. In den kommenden Wochen wird geprüft, welche Sanierungschancen bestehen und wie Zukunftsperspektiven aussehen können. Parallel wird die Suche nach neuen Investoren vorangetrieben.
Eine wesentliche Ursache der finanziellen Schieflage bei Specht ist ein allgemein schwieriges Marktumfeld für produzierende Unternehmen im Lebensmittelsektor mit gestiegenen Kosten, die nur zum Teil über Preiserhöhungen weitergegeben werden konnten. Hinzu kam ein auslaufendes Factoring. In Summe konnte das Unternehmen die Belastungen nicht länger kompensieren.
Dr. Hans-Joachim Berner, als vorläufiger Insolvenzverwalter, erklärte: „Der Wettbewerbsdruck in der Lebensmittelproduktion ist groß. So können viele mittelständische Unternehmen in Deutschland stark gestiegene Kosten für Rohwaren, Transport und Energie nur zum Teil durch Preiserhöhungen weitergeben. Das belastet die Substanz und führt nicht wenige Unternehmen an ihre Grenzen. Denn klar ist: Verluste müssen endlich sein. Dass das operative Geschäft bei Specht weiterlaufen kann, ist eine gute Nachricht für die Kunden und die Beschäftigten. So ist die Belieferung der Kunden im deutschen Lebensmitteleinzelhandel sichergestellt. Eine erste Bestandsaufnahme stimmt uns vorsichtig optimistisch und wir prüfen jetzt gemeinsam mit der Geschäftsleitung alle Möglichkeiten zur Sanierung unter dem Schutz des Insolvenzrechts. Die Suche nach potenziellen Investoren ist gestartet.“
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