21.01.2019 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Escape Clothing will positive Geschäftsentwicklung durch Neufinanzierung absichern

Escape Clothing beantragt Insolvenz in Eigenverwaltung

Modeunternehmen stellt Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung, um Finanzierungsbasis neu zu ordnen


Die Escape Clothing GmbH mit Sitz im oberbayerischen Brannenburg hat vor dem Amtsgericht Rosenheim einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Durch diesen Schritt soll die positive operative Geschäftsentwicklung des Spezialisten für Jeans und Denim-Hosen mit den Marken Timezone und Orwell auf der Finanzierungsseite neu geordnet und nachhaltig abgesichert werden. Der Antrag erfolgte, nachdem der 100-%- Eigentümer Leo Textil Holding GmbH mitgeteilt hatte, keine weiteren Mittel in Form von Gesellschafterdarlehen zur Verfügung stellen zu können.


Eine Insolvenz in Eigenverwaltung ist auf die Fortführung des Geschäftsbetriebs ausgerichtet. Der Alleingeschäftsführer Peter Mosebach (CEO) führt die Geschäfte weiter. Zusätzlich wurde Christian Stoffler von der auf Restrukturierungen und Insolvenzverfahren spezialisierten Münchner Kanzlei Gerloff Liebler Rechtsanwälte zum Restrukturierungs-Geschäftsführer (CRO) bestellt. Das Gericht bestellte Rechtsanwalt Axel W. Bierbach von der Münchner Kanzlei Müller-Heydenreich Bierbach & Kollegen zum vorläufigen Sachwalter, der die Einhaltung der insolvenzrechtlichen Vorschriften in dem Verfahren überwacht.


Die Geschäfte des 1991 gegründeten Modeunternehmens mit rund 100 Beschäftigten laufen ohne Einschränkungen weiter. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalten bis zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens, maximal jedoch für drei Monate, Insolvenzgeld.


Escape Clothing hatte in den vergangenen Jahren eine Vielzahl von Maßnahmen erfolgreich umgesetzt, um Flächensteuerung, Merchandising und Positionierung der Marke Timezone zu verbessern. Zudem wurde in die 2018 akquirierte Marke Orwell investiert, die das Premiumhosensegment für Damen abdeckt und mit der Herbst/Winter-Kollektion 2018 neu im Markt startete.


„Die aktuell positive Entwicklung von Umsatz und Orders zeigt, dass unsere Maßnahmen greifen“, kommentiert Geschäftsführer Wolfgang Mosebach: „Timezone gewinnt im Handel und bei Endkunden an Boden, und auch der Neustart von Orwell verläuft zufriedenstellend. Für das abgelaufene Jahr 2018 gehen wir nach vorläufigen Berechnungen von einer Umsatzsteigerung bei Escape Clothing auf ca. 22,5 Mio. Euro aus nach 21,0 Mio. Euro im Jahr zuvor – und das in einem rückläufigen Modemarkt.“


 „Im Vordergrund steht jetzt, zügig die Finanzierung des zukünftigen Geschäfts nachhaltig sicherzustellen. Dazu führen wir Gespräche sowohl mit Finanzierern als auch mit Investoren, die wir zügig zu einem Ergebnis führen wollen. Ich bin zuversichtlich, dass der Handel und andere Geschäftspartner das Unternehmen in dieser Übergangsphase unterstützen werden“, ergänzte Christian Stoffler.


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