Erfolgreicher Neustart beim Mittelständler CooolCase GmbH
Die Insolvenz bei der Dresdner CooolCase GmbH ist beendet, das Unternehmen startet erfolgreich aus der Krise.
„Das
Insolvenzverfahren wird voraussichtlich mit Wirkung zum 1. August 2016 vom Amtsgericht Dresden aufgehoben,
die Sanierung ist damit offiziell beendet“, bestätigt
Insolvenzverwalter Frank-Rüdiger Scheffler der Kanzlei Tiefenbacher
Insolvenzverwaltung. „Gemeinsam ist es uns gelungen, den Standort in
Dresden-Kaditz und 65 Arbeitsplätze zu erhalten.“
Einfach war das nicht:
Die CooolCase GmbH musste am 16. September 2015 Insolvenz anmelden, vor
allem weil ein strategisch wichtiger Großkunde
kurzfristig weggebrochen war und der fehlende Umsatz so schnell nicht
kompensiert werden konnte. Geschäftsführer Christian Michel übernahm das
Unternehmen 2009 vom Vorgängerbetrieb und richtete dieses schon damals
komplett neu aus.
Offene Kommunikation unterstützt Erfolg des Sanierungsprozesses
Als Hersteller von Prototypen, Werkzeugen und Gehäusen für elektronische Bauteile hatte sich CooolCase in den vergangenen Jahren einen Namen gemacht. Der Dresdner Mittelständler deckte im Gehäusebau die gesamte Wertschöpfungskette von der Entwicklung bis zur Serienproduktion ab und lieferte seine Produkte an Kunden aus den Bereichen Automotive, Medizintechnik, Messtechnik, Telekommunikation, IT- sowie Unterhaltungselektronik.
„Die Krise war in diesem Ausmaß nicht vorhersehbar und traf uns 2015 völlig unerwartet in einer bis dahin sehr positiven wirtschaftlichen Entwicklung“, blickt Geschäftsführer Michel zurück. „Es war nicht sicher, ob wir einen nachhaltigen Turnaround in so kurzer Zeit schaffen können. Mit Unterstützung des Insolvenzverwalters, der Gläubiger, Lieferanten, Kunden sowie unserer Mitarbeiter haben wir in den vergangenen Monaten im Rahmen des Insolvenzplans umfangreiche Sanierungsmaßnahmen umgesetzt. Dazu gehörten leider auch personelle Einschnitte, doch nur so hatten wir eine Chance, den Standort zu erhalten. Mit Hochdruck arbeiteten wir zudem gemeinsam an der Akquise neuer Aufträge und der Anpassung der Produktionsprozesse“, so Michel.
Insolvenzverwalter
Frank-Rüdiger Scheffler ergänzt: „Eine offene Kommunikation
und viele ausführliche Gespräche mit den bestehenden Kunden und
Lieferanten sorgten dafür, dass die meisten zum Unternehmen hielten und
den neuen Weg begleiteten. Aufgrund der geschaffenen Transparenz konnte
weiterhin eine vertrauensvolle Zusammenarbeit gewährleistet
werden.“ Diese Vorgehensweise unterstützte auch bei der Sicherung der
Liquidität im Verfahren – hierfür wurde auf das bis dato angewendete
Factoring zurückgegriffen.
Sanierungsgrundlage Insolvenzplan
Als Grundlage für die Sanierung diente ein Insolvenzplan, an dem unter anderem Rechtsanwalt Thomas Mulansky von der Zwade Mulansky Rechtsanwälte GmbH mitgewirkt hat. Der Insolvenzplan sieht auch den Erhalt und die Weiterführung der bestehenden CooolCase GmbH vor. Insolvenzverwalter Scheffler erläutert: „Im sogenannten ‚darstellenden Teil‘ des Plans haben wir alle relevanten Unternehmensunterlagen aufgearbeitet und analysiert, um die aktuelle Unternehmenssituation genau abbilden zu können.“
Im „gestaltenden Teil“ sind die Prognosen zur Sanierungsfähigkeit aufgeführt und es musste der Nachweis erbracht werden, dass mit Hilfe der angestrebten Restrukturierungsmaßnahmen eine dauerhafte Wettbewerbsfähigkeit am Markt hergestellt werden kann.Im Erörterungs- und Abstimmungstermin am 11. Juli 2016 haben die Gläubiger über den Plan abgestimmt und diesen bestätigt. Bereits im Antragsverfahren wurde ein vorläufiger Gläubigerausschuss gebildet und vom Gericht bewilligt. Dieser wurde regelmäßig über die wesentlichen Schritte informiert und in die Entscheidungen eingebunden. Geschäftsführer Christian Michel schaut nun wieder positiv in die Zukunft: „Wir haben natürlich noch einen weiten Weg vor uns und viele weitere kleine Sanierungsschritte zu gehen. Auch in Zukunft möchten wir als qualitativ hochwertiger und innovativer Systemlieferant für elektronische Gehäuse im Großraum Dresden wahrgenommen werden – dafür engagieren wir uns mit viel Leidenschaft.“
Profil Tiefenbacher Insolvenzverwaltung
Tiefenbacher
Rechtsanwälte betreut mit 45 Rechtsanwälten und über 130 Mitarbeitern
bundesweit und international agierende große und mittelständische
Unternehmen, Banken, Finanzdienstleister. Im Bereich
Insolvenzverwaltung sind 70 Mitarbeiter tätig, die das gesamte
Portfolio der Verwalteraufgaben abdecken und bereits 3.000 Verfahren
betreut haben. Seit mehr als 25 Jahren strebt die Tiefenbacher
Insolvenzverwaltung eine Fortführung von schuldnerischen Unternehmen
in der Insolvenz und anschließend eine übertragende Sanierung oder ein
Planverfahren an – immer mit den Zielen: bestmögliche
Gläubigerbefriedigung sowie Erhalt von Unternehmen und Arbeitsplätzen.
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