EOD führt Sanierung im vorläufigen Insolvenzverfahren fort
Schuhhersteller und -händler EOD führt Sanierung im vorläufigen Insolvenzverfahren fort
„Die Stores von EOD in Freiburg, Heidelberg, Köln, Düsseldorf, Leipzig und Wien haben zu den gewohnten Zeiten für die Kunden geöffnet, der Onlineshop wird in Kürze wieder erreichbar sein“, sagt Dr. Pehl. „Kunden, die nach dem Insolvenzantrag Ware bestellen oder Bestellungen fristgerecht retournieren, können sich sicher sein, dass sie ihre bestellte Ware oder ihre Rückzahlung erhalten. Vorauszahlungen oder Retouren aus der Zeit vor dem Insolvenzantrag sind rein rechtlich gesehen Insolvenzforderungen und müssen nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens zur Insolvenztabelle angemeldet werden. Hier prüfen die Geschäftsführung und ich aktuell, ob wir eine pragmatische und kundenorientierte Lösung umsetzen können. Die Klärung wird allerdings noch ein wenig Zeit in Anspruch nehmen. Wir bitten die Kundinnen und Kunden daher in diesem Zusammenhang noch um ein wenig Geduld.“
Sechs Stores und ein eigener Online-Shop
Die 2007 vom 2021 verstorbenen Goetz Herzog in Freiburg im Breisgau gegründete EOD GmbH vertreibt Barfußschuhe unter der Eigenmarke Groundies unter anderem in sechs Stores sowie in einem eigenen, weltweiten Online-Shop. „Barfußschuhe haben eine besonders dünne, flexible und flache Sohle sowie ein breites Fußbett und unterstützen so, dass die Fußmuskulatur optimal arbeiten kann. So wird das Laufen wieder gesünder, weil durch den natürlichen Gang falsche Belastungen vermieden werden“, erklärt Geschäftsführer Philip Raum.
Die rund 120 Mitarbeitenden wurden von Raum und Dr. Pehl bereits über das vorläufige Insolvenzverfahren und die nächsten Schritte informiert. Ihre Löhne und Gehälter sind bis einschließlich Mai über das Insolvenzgeld gesichert.
Ursache der wirtschaftlichen Schwierigkeiten sind nach Unternehmensangaben die Folgen der Corona-Pandemie mit teilweise geschlossenen Stores sowie der Wirtschaftskrise auf Grund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine. Wegen der zunehmenden Kaufzurückhaltung der Kunden aufgrund der kurzfristig stark steigenden Inflation konnten die Umsatzverluste aus der Zeit der Pandemie nicht ausgeglichen werden. Dies führte dazu, dass die Liquidität des Unternehmens unter Druck geriet und Insolvenzantrag gestellt werden musste. „Trotz bereits frühzeitig eingeleiteter Maßnahmen, darunter eine Fokussierung auf die Eigenmarke Groundies und eine Reduzierung des bisher breiten Sortimentes, konnte EOD den Turnaround außerhalb eines Insolvenzverfahrens nicht erreichen. Das vorläufige Insolvenzverfahren bietet nun die Gelegenheit, den Weg der Sanierung weiter zu beschreiten. Ich bin zuversichtlich, dass es gelingen kann, die EOD auch wirtschaftlich nachhaltig aufzustellen. Wir fangen nicht bei Null an“, sagt Dr. Pehl. Möglich sind nach einer ersten Einschätzung des vorläufigen Insolvenzverwalters sowohl eine Sanierung über einen Insolvenzplan, aber auch der Einstieg eines Investors.
Über EOD:
Goetz
Herzog gründete EOD im Jahr 2007. 2018 bezog das
Multichannel-Unternehmen einen neuen Hauptsitz in Freiburg im Breisgau.
EOD entwickelt und vertreibt Barfußschuhe der Marke Groundies in 194
Ländern über einen eigenen Online-Shop oder Shopping-Plattformen. Mit
rund 120 Mitarbeitenden erwirtschaftet EOD einen Umsatz von rund 19
Millionen Euro.
Über Schultze & Braun
Schultze & Braun ist ein führender Dienstleister für Insolvenzverwaltung und Beratung im Sanierungs- und Insolvenzrecht. Mit über 600 Mitarbeitern an mehr als 40 Standorten in Deutschland und dem europäischen Ausland unterstützt Schultze & Braun Unternehmen vor Ort, bundesweit und international in allen rechtlichen, steuerlichen und betriebswirtschaftlichen Fragestellungen.
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