Eisengießerei Karlshütte GmbH: Gläubiger stimmen Insolvenzplan einstimmig zu
Eigenverwaltungsverfahren innerhalb von sechs Monaten erfolgreich abgeschlossen - Arbeitsplätze von 72 Mitarbeitern gesichert
Die Gläubiger der Eisengießerei Karlshütte GmbH haben am vergangenen Freitag einstimmig dem von der Geschäftsführung zusammen mit den begleitenden Beratern vorgelegten Insolvenzplan zugestimmt. Die Aufhebung des Insolvenzverfahrens wird voraussichtlich noch im Februar 2018 erfolgen.
Die Eisengießerei Karlshütte GmbH hatte im Juni 2017 einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung stellen müssen, nachdem zuvor die Sanierung der Schwestergesellschaft in Osnabrück gescheitert war. Die aus dieser Insolvenz resultierenden wirtschaftlichen Folgen vermochte die Eisengießerei Karlshütte GmbH nicht zu kompensieren. Die Sanierung der Bündener Gießerei stand von Anfang an unter besseren Vorzeichen als die der Schwestergesellschaft, da Kunden, Lieferanten, Kreditgeber und Mitarbeiter dem Unternehmen auch während der angeordneten Eigenverwaltung die Treue hielten. So konnten bereits im Dezember 2017 bei der Eisengießerei die wesentlichen Sanierungsmaßnahmen sowie die Abstimmungen mit den wichtigsten Gläubigern erfolgreich abgeschlossen werden.
„Für mich war es wichtig, dass unser Familienunternehmen als Arbeitgeber und als Nischenanbieter erhalten bleibt“, so der geschäftsführende Gesellschafter Karl Heinrich Thiele, und führt weiter aus „Ganz viele Personen haben in den letzten 6 Monaten ihren Beitrag zu diesem erfolgreichen Abschluss geleistet, dafür möchte ich mich sehr herzlich bei Mitarbeitern, Gläubigern, Kunden, Lieferanten und Beratern bedanken. Mein besonderer Dank gilt unserem Berater Herrn Rechtsanwalt Prof. Dr. Vogel und seinem Team von der RWI Treuhand sowie dem vom Amtsgericht Bielefeld eingesetzten Sachwalter Herrn Rechtsanwalt Stephan Michels“.
Eine Insolvenz in vorläufiger Eigenverwaltung ist ein seit 2012 neu eingeführtes Verfahren, bei dem die Geschäftsführung von Anfang an selbst weiter handeln kann. „Für eine erfolgreiche Eigenverwaltung ist es wichtig, sehr frühzeitig mit allen Interessengruppen offen und fair zu sprechen“, so der Sanierungsexperte Prof. Dr. Jochen Vogel und fügt an: „Die Quote von 100% Zustimmung verdeutlicht, dass uns dies offenbar gelungen ist.“Der vom Gericht eingesetzte Sachwalter, Herr Rechtsanwalt Stephan Michels aus Münster, ergänzt: „Das Ziel, die Eisengießerei Karlshütte nachhaltig zu sanieren und als stabiler Geschäftspartner und Arbeitgeber aufzustellen, konnte in „Rekordzeit“ erreicht werden, was ein wesentlicher Umstand für die erfolgreiche Sanierung in Eigenverwaltung ist“.
Weitere Informationen:
Die Eisengießerei Karlshütte GmbH ist ein Familienunternehmen, welches seit 1949 am Standort Bünde komplexe Gußteile für Kunden im Bereich Maschinenbau sowie Anlagen- und Kompressorenbau fertigt.
Die RWI Treuhand Gruppe mit Büros in Essen, Dortmund und Düsseldorf ist ein interdisziplinärer Zusammenschluss von Steuerberatern, Wirtschaftsprüfern, Rechtsanwälten und Betriebswirten zur Beratung von gerade mittelständischen Unternehmen. Rechtsanwalt Prof. Dr. Jochen Vogel ist seit Jahren als Restrukturierungsexperte und Interimsmanager tätig. Er war einer der ersten Rechtsanwälte in Deutschland, der im Jahr 2012 selbst als Geschäftsführer und Bevollmächtigter Eigenverwaltungen durchgeführt hat.
MICHELS Insolvenzverwaltungen ist eine der führenden Insolvenzverwalterkanzleien in Nordrhein-Westfalen. Die Kanzlei unterhält Büros in Münster, Dortmund, Paderborn, Bad Iburg, Werl, Oberhausen, Bielefeld, Köln, Bonn und Gladbeck. Namensgeber Stephan Michels und seine Partner Marcus Vorast und Jana Dettmer werden regelmäßig als Insolvenzverwalter bestellt. ür das von Krisen geplagte Sägewerk BES GmbH & Co. KG, musste Geschäftsführer Stefan Fütz Anfang des Monat Insolvenzantrag wegen Zahlungsunfähigkeit stellen. Mit Beschluss vom 08.11.2017 bestellte das Amtsgericht Osnabrück, Rechtsanwalt Stephan Michels zum vorläufigen Insolvenzverwalter.
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