Eigenverwaltung der Schnigge Wertpapierhandelsbank erfolgreich abgeschlossen
Hamburger Seaside Capital übernimmt bestehende Aktien des Unternehmens
Die im geregelten Markt der Börse Düsseldorf gelistete Schnigge Wertpapierhandelsbank SE hat ihr am 1. Januar 2019 eröffnetes Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung hinter sich gelassen und führt ihren Geschäftsbetrieb nun wieder außerhalb der Insolvenz fort. Sachwalter der Gesellschaft war Diplom-Kaufmann und Rechtsanwalt Dr. Stephan Laubereau von der PLUTA Rechtsanwalts GmbH, der das Verfahren im Sinne der Gläubiger begleitete.
Grundlage für die erfolgreiche Sanierung des Unternehmens ist ein am 11. Juli 2019 mit der Zustimmung sämtlicher Gläubigergruppen angenommener Insolvenzplan. Am Folgetag hat das Amtsgericht Frankfurt am Main den Plan mit gerichtlichem Beschluss bestätigt. Am vergangenen Freitag teilte das Amtsgericht mit, dass in der gesetzlichen Beschwerdefrist keine Rechtsmittel gegen den Beschluss eingegangen sind. Damit ist Rechtskraft der Insolvenzplanfeststellung eingetreten und die im Insolvenzplan geregelten Maßnahmen werden nun in der dort geregelten Abfolge umgesetzt.
Demnach wird die Hamburger Seaside Capital GmbH die bestehenden Aktien des Unternehmens vollständig übernehmen. Im Anschluss wird eine Rekapitalisierung des Unternehmens über zwei Kapitalerhöhungen stattfinden, zu deren Zeichnung zum einen die Seaside Capital GmbH und zum anderen die bisherigen Aktionäre zugelassen werden. Über diese Kapitalmaßnahme wird den Schnigge-Aktionären die Möglichkeit eingeräumt, am zukünftigen Wertzuwachs des nach Umsetzung des Insolvenzplans unter SCHNIGGE Capital Markets SE firmierenden Unternehmens zu partizipieren. Ein weiterer Baustein der erfolgreichen Sanierung ist die Möglichkeit zum Erhalt der Börsennotierung im geregelten Markt der Börse Düsseldorf, der eine Beteiligung an dem restrukturierten Unternehmen attraktiv macht.
Sachwalter Dr. Stephan Laubereau von PLUTA sagt: „Es freut mich, dass das Sanierungskonzept große Zustimmung gefunden hat und der Insolvenzplan nun rechtskräftig ist. Damit wurde die bestmögliche Lösung für die Gläubiger erzielt. Die Umsetzung des Insolvenzplans ist sehr zukunftsorientiert, da die Börsennotierung erhalten bleibt und die bisherigen Aktionäre neue Aktien zeichnen können und damit an einem möglichen Wertzuwachs in der Zukunft beteiligt sind. In der Regel gehen nämlich die Aktionäre bei einem Eigenverwaltungsverfahren komplett leer aus.“
Ein CMS-Team um Lead Partner Daniel Kamke und Counsel Dr. Maximilian Hacker hat die Eigenverwaltung während des gesamten Schnigge-Insolvenzverfahrens umfassend insolvenzrechtlich sowie in Bezug auf die Umsetzung des Insolvenzplans beraten.
Die Schnigge Wertpapierhandelsbank SE mit Sitz in Frankfurt am Main war vor ihrer Insolvenz ein Finanzdienstleistungsunternehmen im Bereich des börslichen und außerbörslichen Wertpapierhandels, der Vermögensverwaltung und der Corporate Finance. Künftig wird die Gesellschaft unter ihrer neuen Firmierung in Hamburg ansässig sein, zunächst erlaubnisfreies Geschäft betreiben und strebt mittelfristig die Wiedererlangung einer Erlaubnis zum Betrieb von Bank- und Finanzdienstleistungsgeschäft an.
Über PLUTA:
PLUTA hilft Unternehmen in rechtlich und wirtschaftlich schwierigen Situationen. Seit der Gründung 1982 ist PLUTA stetig gewachsen und beschäftigt heute mehr als 400 Mitarbeiter in Deutschland, Spanien und Italien. Über 90 Juristen und 40 Kaufleute, darunter viele Rechtsanwälte und Steuerberater mit Mehrfachqualifikationen als Wirtschaftsprüfer, Diplomkaufmann oder Buchprüfer, sorgen für praktikable, wirtschaftlich sinnvolle Lösungen. PLUTA unterstützt insbesondere bei der Sanierung und Fortführung von Unternehmen in Krisen oder Insolvenzsituationen und entsendet bei Bedarf auch Sanierungsexperten in die Organstellung. PLUTA gehört zur Spitzengruppe der Sanierungs- und Restrukturierungsgesellschaften, was Rankings und Auszeichnungen von INDat, JUVE, Focus, Legal 500, Who’s Who Legal, ACQ 5 Law Award und M&A Today Global Award belegen.
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