DRK-Kliniken Nordhessen: Insolvenzverwalter begrüßt geplante Aufhebung des Verfahrens
Die Gesellschafter der „DRK-Kliniken Nordhessen gGmbH“ wollen deren Insolvenzantrag zurücknehmen.
Die Gesellschafter hatten dazu am 31. August PD Dr. med. Christian Roth als Geschäftsführer abberufen und die Oberin der DRK-Schwesternschaft Kassel e.V., Claudia Nehrig, zur alleinvertretungsbefugten Geschäftsführerin bestellt. Nehrig hatte daraufhin umgehend die Rücknahme des Insolvenzantrags beantragt und will nun einen Investor präsentieren.
Dr. Franz-Ludwig Danko, der am 25. Juni vom Amtsgericht Kassel als vorläufiger Insolvenzverwalter eingesetzt worden war, hat den Schritt der Gesellschafter begrüßt: „Wir haben im vorläufigen Insolvenzverfahren große Anstrengungen unternommen, um den stark defizitären Klinikbetrieb zu stabilisieren, erste Sanierungsmaßnahmen umzusetzen und damit die Möglichkeit einer Investorenlösung offen zu halten“, so der Insolvenzverwalter. Seit letzter Woche lagen Angebote von zwei aussichtsreichen Investoren vor, mit denen Danko verhandelte. „Dass die Gesellschafter sich nun selbst kurzfristig mit ihrem Wunsch-Investor geeinigt haben, der zudem bereit ist, die notwendigen Mittel zur Abwendung einer Insolvenz bereitzustellen, ist eine gute Nachricht. Ich freue mich für die Kliniken und deren Beschäftigte und hoffe, dass das Haus damit in wieder in ruhiges Fahrwasser kommt.“ Die Rücknahme des Insolvenzantrags steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch das zuständige Amtsgericht Kassel.
Gemeinsam mit seinem Team und unterstützt von der Unternehmensberatung Roland Berger hatte sich Danko in den letzten zwei Monaten einen tiefen Einblick in die operativen und strukturellen Probleme der Kliniken verschafft und einige entscheidende Verbesserungsmaßnahmen umgesetzt. Dazu gehörten beispielsweise die Aufarbeitung z.T. gravierender Defizite in der Personalabrechnung, ein deutlicher Abbau des Rückstaus in der Buchhaltung, die Vorbereitung überfälliger Jahresabschlüsse, die Neustrukturierung der Stationen, um den Personaleinsatz und die Bettenkapazität zu optimieren, die Kündigung unnötiger und teurer Verträge mit Dienstleistern etc. Daneben konnten die vollen Löhne und Gehälter aller Angestellten sowie der Mitgliederinnen der Schwesternschaft gesichert werden.
Dadurch war es gelungen, die Patientenversorgung und den stark defizitären Klinikbetrieb weiter am Laufen zu halten und trotz der schwierigen Umstände die Abwanderung wichtiger Leistungsträger zu verhindern. „Dies waren zwingende Voraussetzungen für die weitere Erfüllung des Versorgungsauftrags und eine Investorenlösung“, betonte Danko. „Daran kann der neue Investor nun anknüpfen und die dringend notwendige Sanierung fortsetzen.“
Wenn das Gericht dem Antrag zustimmt, endet Dankos gesetzlicher Auftrag als vorläufiger Insolvenzverwalter, und die wirtschaftliche und operative Verantwortung liegt wieder voll bei den DRK-Kliniken Nordhessen. „Mein Team und ich stehen weiterhin für eine geordnete Übergabe und jede gewünschte Unterstützung zur Verfügung“, betonte Danko. „Mein Dank gilt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die uns während der vorläufigen Insolvenz bei unserer Arbeit unterstützt haben.“ Auch für die Gläubiger wäre die Verfahrensaufhebung ein gutes Ergebnis: „Nach unseren Informationen können sie mit einer hundertprozentigen Befriedigung ihrer Forderungen durch den neuen Investor rechnen.“
Die DRK-Kliniken Nordhessen mit den beiden Standorten Kassel-Wehlheiden und Kaufungen sind das zweitgrößte Krankenhaus in der Region Kassel. Gesellschafter der Kliniken sind die DRK-Schwesternschaft Kassel e.V. und der Deutsches Rotes Kreuz Soziale Dienste und Einrichtungen Nordhessen e.V. Der ehemalige Sanierungsgeschäftsführer der Kliniken hatte im Juni Insolvenzantrag wegen Zahlungsunfähigkeit gestellt.
Über Danko Insolvenzverwaltung
Die Kanzlei „Danko Insolvenzverwaltung“ steht für über zwanzigjährige Erfahrung auf den Gebieten Unternehmenssanierung, Insolvenz und im Arbeitsrecht. Mit ihrem interdisziplinären Team aus Insolvenz-, Arbeits- und Steuerrechtlern sowie Betriebswirten und Sachbearbeitern hat sich die Kanzlei auf größere Insolvenzverfahren und umfangreichere Mandate spezialisiert. Zu den namhaften Referenz-Verfahren von Kanzlei-Gründer Dr. Franz-Ludwig Danko zählen u.a. der Seifenhersteller Kappus Gruppe, die Automobilzulieferer Druckguss Heidenau, Spezialguss Wetzlar und ttb Gruppe, der Flugzeugausstatter Anolis Interiors, das Klinik und Rehabilitationszentrum Lippoldsberg und die Prof. Dr. Keck Akut- und Reha-Klinik. Danko Insolvenzverwaltung ist mehrfach vom Wirtschaftsmagazin „WirtschaftsWoche“ als TOP-Kanzlei für Insolvenzrecht ausgezeichnet worden, zuletzt 2021. Die Kanzlei verfügt über Standorte in Frankfurt am Main, Dresden und Kassel.
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