DRK Kreisverband Vorderpfalz: Aussicht auf nachhaltige Sanierung
In drei Monaten soll ein Insolvenzplan eine Sanierungslösung aufzeigen.
Der DRK-Kreisverband Vorderpfalz arbeitet vordringlich an einer dauerhaften Sanierung des Betriebes. Ende vergangener Woche war der Kreisverband mit seinen 238 Angestellten, die in der Vorderpfalz über 2.700 Menschen betreuen, unter den gesetzlichen Schutzschirm geschlüpft und genießt seither Gläubigerschutz. Bis Ende April will die Geschäftsführung zusammen mit dem Generalbevollmächtigten Dr. Robert Schiebe und dem vorläufigen Sachwalter Markus Ernestus eine nachhaltige Sanierungslösung erarbeiten, um Arbeitsplätze und Einrichtungen vom Pflegeheim bis zu den Sozialstationen langfristig zu erhalten. Das Patientenhotel in Ludwigshafen, das zur Schieflage geführt hatte, will der Verband dagegen ab April nicht mehr weiterführen.
An den Standorten in Ludwigshafen, Neustadt, Frankenthal und Speyer läuft der Betrieb mit allen Einrichtungen und Diensten reibungslos weiter. Im DRK-Pflegeheim „In der Melm“ werden 114 Bewohner und in fünf Einrichtungen für Betreutes Wohnen werden 156 Personen betreut. Daneben pflegen der Ambulante Service der Sozialstationen 305 Menschen. 2.158 Personen nutzen einen Hausnotruf des DRK.
"Die über 2.700 Bewohner und Nutzer unserer Einrichtungen und Leistungen werden auch unter dem Schutzschirm gut versorgt und betreut. Denn die 238 Angestellten und zahlreichen ehrenamtlichen Mitarbeiter des DRK-Kreisverbandes arbeiten sehr engagiert und wollen die Einrichtungen durch hervorragende Leistungen erhalten. Das Schutzschirmverfahren bildet eine gute Ausgangslage, um den DRK Kreisverband zu sanieren. Schließlich ist der Verband noch nicht zahlungsunfähig und kann unter Gläubigerschutz in Ruhe eine tragfähige Sanierungslösung erarbeiten. Wir haben jetzt drei Monate Zeit, um zusammen mit dem vorläufigen Sachwalter Markus Ernestus dem Amtsgericht Ludwigshafen einen Insolvenzplan vorzulegen, um die finanzielle Schieflage zu beheben. Die Gespräche mit den finanzierenden Banken und den Lieferanten sind bisher positiv verlaufen. Bislang sind keine Probleme aufgetreten, die eine Weiterführung des Betriebs und eine Sanierung erschweren", erklärte Dr. Robert Schiebe, der Generalbevollmächtigte des DRK-Kreisverbands Vorderpfalz von der Kanzlei Schiebe und Collegen.
Die Finanzprobleme entstanden durch das „Patientenhotel am Ebertpark“ in Ludwigshafen, das über 48 Einzelzimmer und sieben Doppelzimmer verfügt. „Das Patientenhotel, das im Januar 2011 eröffnet wurde, hat sich als kaufmännische Fehlentscheidung erwiesen. Leider funktioniert dieses Geschäftsmodell nicht und belastet finanziell den Kreisverband. In der vergangenen Woche haben wir deshalb noch vor Beantragung des Schutzschirms den 25 Mitarbeitern mitgeteilt, dass wir das Patientenhotel ab 1. April nicht mehr weiterführen werden. Der DRK Kreisverband hat das Haus am Ebertpark gemietet und ist an einem reibungslosen Übergang interessiert. Deshalb verhandeln wir bereits mit möglichen Nachfolgebetreibern. Auch für die 25 Angestellten des Patientenhotels bemühen wir uns gegenwärtig um eine Lösung", so Michael Kurz, der im August 2013 die Geschäftsführung des DRK-Kreisverbandes übernahm und ebenso wie die jetzige Verbandsführung an der Entscheidung für die Einrichtung eines Patientenhotels im Jahr 2011 nicht beteiligt war.
Die Finanzprobleme und das Schutzschirmverfahren gelten nur für den DRK-Kreisverband Vorderpfalz. Nicht betroffen sind also der Rettungsdienst Vorderpfalz GmbH mit den Krankenwagen, der zu 100 Prozent dem DRK-Landesverband Rheinland-Pfalz gehört. Auch die Luftrettung des ADAC und die Ortsvereine des DRK, der Katastrophenschutz und das Jugendrotkreuz sind nicht betroffen.
Wollen Sie umgehend informiert werden, wenn es Neuigkeiten zu diesem Verfahren gibt?
Testen Sie kostenfrei und unverbindlich 3 Tage lang diese Funktionalität - zum Beispiel über unser "Risk-Paket" - und wir benachrichtigen Sie, sobald zum Verfahren neue Nachrichten oder neue Beschlüsse vorliegen.