25.09.2019 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Doch noch Investorenlösung für Schiess GmbH

Insolvenzverfahren der Schiess GmbH aus Aschersleben

Der Werkzeugmaschinenbauer Schiess GmbH mit Sitz in Aschersleben hat wieder eine Perspektive: Insolvenzverwalter Prof. Dr. Lucas F. Flöther hat sich mit einem strategischen Investor aus China auf eine Übernahme geeinigt. Der Kaufvertrag wurde Anfang dieser Woche unterzeichnet.


„Mit der Übernahme durch den Investor bleiben das Know-how der Schiess GmbH und die Produktion am Standort Aschersleben erhalten“, sagte Flöther. „Eine sehr gute Nachricht ist auch, dass der Investor einen bedeutenden Teil der Mitarbeiter wieder einstellen will.“ Der Geschäftsübergang, das sog. „closing“, ist im Laufe der nächsten drei Monate geplant. Bis dahin soll die Wiederaufnahme des stillgelegten Geschäftsbetriebs vorbereitet werden.

 

Bei dem Investor handelt es sich um die Shandong Guochuang Wind Power Equipment Co., Ltd., eines der größten Gießereiunternehmen in China. Das Unternehmen fertigt u.a. Gussteile für Windkraftanlagen und plant, seine Kapazitäten in diesem wachsenden Markt deutlich auszubauen. Zur Bearbeitung dieser Gußteile sind große Dreh-, Bohr- und Fräsmaschinen nötig, welche die Schiess GmbH künftig fertigen und liefern soll. Daneben will der Investor insbesondere auch das Service-Geschäft sowie die Lohnfertigung weiterführen.

 

Aktuell ist noch ein Abwicklungsteam von rund 35 Mitarbeitern im Unternehmen beschäftigt. Diese Mitarbeiter werden alle vom Investor übernommen. Perspektivisch soll wieder eine Personalstärke von rund 100 Mitarbeitern erreicht werden.

 

Nachdem zur Insolvenzeröffnung im April kein Investor gefunden werden konnte, hatte Flöther den Geschäftsbetrieb stilllegen und den Großteil der Mitarbeiter kündigen müssen. Zu einer Fortführung aus eigener Kraft war das Unternehmen wirtschaftlich nicht in der Lage. Dennoch hatte Flöther mit Unterstützung der M&A-Beratung enomyc die Investorensuche weiter vorangetrieben, bei der nun vor wenigen Wochen der Durchbruch erzielt werden konnte. „Der lange Atem aller Beteiligten, hat sich ausgezahlt“, so Flöther. Bei den Kaufvertragsverhandlungen wurde Flöther von der Dresdner Rechtsanwaltskanzlei Mulansky + Kollegen unterstützt. Die Sanierung war bereits vor Insolvenzeröffnung von der Unternehmensberatung Restrukturierungspartner begonnen worden. Der damals entwickelte Sanierungsplan konnte jedoch mit dem bisherigen Gesellschafter nicht umgesetzt werden.

 

Die Schiess GmbH fertigt Dreh-, Bohr- und Fräsmaschinen zur Bearbeitung von Großteilen wie z.B. Windkrafträder, Turbinen oder Schiffsaggregate. Zu den Kunden gehören Industrieunternehmen weltweit, insbesondere aus Schwerindustrie, Luft- und Raumfahrt sowie Maschinenbau. Die Schiess GmbH hatte im Januar Insolvenz anmelden müssen.

 

 


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