Blaupunkt saniert sich in Eigenverwaltung
Der Elektronik-Hersteller Blaupunkt mit Hauptsitz im niedersächsischen Hildesheim restrukturiert sich über ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung.
Die Geschäftsführung hat beim Amtsgericht Hildesheim einen
entsprechenden Antrag gestellt, dem gestern bereits stattgegeben wurde. Der Geschäftsbetrieb wird
während des gesamten Verfahrens in vollem Umfang fortgeführt. Der Sanierungsprozess soll noch in
diesem Jahr abgeschlossen werden.
„Die Blaupunkt Technology Group ist eine im Kern zukunftsfähige Unternehmensgruppe mit einer starken Marke, wettbewerbsfähigen Produkten und stabilen Kundenbeziehungen“, betonte Blaupunkt-Geschäftsführer Lars Placke heute in Hildesheim. „Nach Abschluss des Sanierungsprozesses wird Blaupunkt als neu aufgestellte Unternehmensgruppe nachhaltig profitabel wirtschaften können.“
Ziel der Geschäftsführung ist es, einen starken Partner mit langfristiger Perspektive für Blaupunkt zu finden. Dazu wurde bereits ein Investorenprozess aufgesetzt. Die nun eingeleitete Sanierungsphase in Eigenverwaltung gibt dem Unternehmen die Möglichkeit, die für einen erfolgreichen Abschluss des Investorenprozesses erforderlichen Restrukturierungsschritte zügig umzusetzen. Gläubiger. Lieferanten und Kunden haben bereits ihre Unterstützung zugesagt.
Die Blaupunkt Technology Group beschäftigt weltweit in 6 Ländern rund 450 Mitarbeiter, davon rund 110 in Deutschland. Insolvenz beantragt haben die beiden deutschen Gesellschaften „Blaupunkt Technology GmbH“ und die „b1 Engineering Solutions GmbH“. Die Arbeitnehmer wurden bereits heute Morgen über die aktuelle Situation und die weiteren Schritte informiert. Die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter sind für drei Monate über die Arbeitsagentur gesichert.
Begleitet wird der Restrukturierungsprozess von dem erfahrenen Sanierungs- und Insolvenzrechtsexperten Silvio Höfer, anchor Rechtsanwälte, der für die Dauer des Verfahrens neben Lars Placke in die Geschäftsführung berufen wurde. Höfer wird die Blaupunkt Gruppe in den kommenden Monaten bei Planung und Umsetzung der Sanierung unterstützen. Dazu zählen insbesondere die Verhandlungen mit den Gläubigern und die Begleitung des Investorenprozesses.
Während eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung bleibt die unternehmerische Verantwortung in den Händen der Geschäftsführung, die den Geschäftsbetrieb in vollem Umfang fortführt. Das bedeutet, dass kein (vorläufiger) Insolvenzverwalter bestellt wird. Stattdessen werden die Gläubigerinteressen durch (vorläufige) Sachwalter vertreten, die ähnlich wie ein Aufsichtsrat das Verfahren im Interesse der Gläubiger beaufsichtigen.
Als vorläufige Sachwalter wurden Dr. Rainer Eckert („Blaupunkt Technology GmbH“) und Dr. Stefanie Zulauf („b1 Engineering Solutions GmbH“) bestellt, beide von der renommierten Insolvenzrechtskanzlei Eckert Rechtsanwälte.
Die Blaupunkt Technology Group ist Anbieter von Multimedia-Produkten – sowohl für die Automobilindustrie als auch für die Nachrüstung – sowie für weitere Kunden aus der Industrie. Zusätzlich ist die Gruppe mit der b1 Engineering Solutions GmbH im Markt für Engineering-Dienstleistungen tätig.
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