Baker Tilly berät die insolvente Behrens AG beim Verkauf an den Great Star Konzern
Nachhaltige Zukunftslösung für die börsennotierte Joh. Friedrich Behrens AG
Die internationale Beratungsgesellschaft Baker Tilly hat die Joh. Friedrich Behrens AG (BeA), einem Hersteller von Befestigungsmaterialien, bei der Veräußerung des Geschäftsbetriebes sowie seiner elf ausländischen Tochtergesellschaften an den an der Börse in Shenzhen notierten Great Star Konzern beraten. BeA erzielte im Jahr 2020 mit rund 450 Mitarbeitern einen Umsatz von 120 Millionen Euro.
Insolvenzantrag nach gescheiterter Refinanzierung
BeA ist ein börsennotierter, international aufgestellter Hersteller und Händler von Werkzeugen und Befestigungsmitteln für die holzverarbeitende Industrie. Die Produktion erfolgt in Ahrensburg bei Hamburg sowie in Tschechien. Die weltweite Aufstellung der Gruppe zeigt sich durch eigene Vertriebsgesellschaften in Australien, USA und vielen europäischen Staaten. Über 70% des Umsatzes werden im Ausland realisiert.
Wegen einer gescheiterten Refinanzierung einer Mittelstandsanleihe musste BeA im November 2020 einen Insolvenzantrag stellen. Die Insolvenzverwaltung wurde in Eigenverwaltung mit Unterstützung durch Dr. Tjark Thies als Generalbevollmächtigten sowie Friederike Kirch-Heim (Beide Reimer Rechtsanwälte) realisiert. Das Gericht bestellte Dr. Christoph Morgen, Brinkmann & Partner, zum Sachwalter.
Übernahme sichert Arbeitsplätze im In- und Ausland
Baker Tilly Corporate Finance realisierte den international aufgesetzten Investorenprozess im Rahmen eines Bieterprozesses in einem Zeitraum von nur vier Monaten. Der chinesische strategische Investor, Hangzhou Great Star Industrial Co. Ltd., konnte sich in dem Prozess letztlich als leistungsfähigster Interessent durchsetzen. Der Hersteller von handgeführten Werkzeugen für das Handwerk und die Industrie setzt weltweit mit 6.500 Mitarbeitern über eine Milliarde Euro um. Über die Schweizer Tochtergesellschaft Great Star Europe AG wurden BeA im Rahmen eines Asset Deals und nahezu alle Gesellschaften der Gruppe im Rahmen von Share Deals, so insbesondere auch die ausländischen Tochtergesellschaften, vollständig übernommen. Somit wurden auch alle Arbeitsplätze der Gruppe im In- und Ausland erhalten.
Durch Coronapandemie dominierter Investorenprozess
Der seitens Baker Tilly für den Investorenprozess verantwortliche Partner, Dr. Andreas Fröhlich, betont die außergewöhnlichen Rahmenbedingungen in diesem, durch die Coronapandemie dominierten, Prozess: „Der Unternehmensverkauf an ausländische Investoren stellt in Zeiten mit eingeschränkten Reisefreiheiten und bei einer Veräußerung von elf Auslandsgesellschaften, die über den ganzen Globus verteilt sind, eine besondere Herausforderung dar.“ Die deutschen Baker Tilly Berater, Silvan Drasch und Pierre Schmied, ergänzen unisono: „Die Einbindung unserer ausländischen Kollegen bei Vor-Ort-Terminen in den jeweiligen Ländern war dabei ein maßgeblicher Erfolgsfaktor, um Vertrauen auch bei dem chinesischen Investor aufbauen zu können.“
Die Basis für einen optimalen Investorenprozess unter Insolvenzbedingungen bildete die enge Abstimmung mit der Eigenverwaltung und auch der Sachwaltung. Dabei war neben dem Verkaufsprozess auch das Management des Geschäftsbetriebes in Zeiten unterbrochener Lieferketten für vorwiegend aus Asien bezogene Zulieferteile die Grundlage einer, mit einem Barkaufpreis in Höhe von 27,9 Millionen Euro, für alle Stakeholder attraktiven Lösung.
Seitens des Erwerbers unterstützten Alantra (Lead-Advisory), Hengeler Mueller (Legal) sowie PWC (Financial) den Prozess.
Über Baker Tilly Corporate Finance
Das Baker Tilly Corporate Finance Team steuert internationale Investorenprozesse sowohl auf der Buy-Side als auch auf der Sell-Side. Als führender Distressed M&A-Advisor kann das Team auf weit über 100 erfolgreich umgesetzte Transaktionen in Sondersituationen verweisen.
Über Baker Tilly
Baker Tilly bietet mit mehr als 36.000 Mitarbeitern in 146 Ländern ein breites Spektrum individueller und innovativer Beratungsdienstleistungen in den Bereichen Audit & Advisory, Tax, Legal und Consulting an. Weltweit entwickeln Wirtschaftsprüfer, Rechtsanwälte, Steuerberater und Unternehmensberater gemeinsam Lösungen, die exakt auf jeden einzelnen Kunden ausgerichtet sind und setzen diese mit höchsten Ansprüchen an Effizienz und Qualität um. Auf Basis einer unternehmerischen Beratungsphilosophie stellen die mandatsverantwortlichen Partner interdisziplinäre Teams aus Spezialisten zusammen, die den jeweiligen Projektanforderungen auf internationaler wie auf nationaler Ebene genau entsprechen. In Deutschland gehört Baker Tilly mit 1.115 Mitarbeitern an zehn Standorten zu den größten partnerschaftlich geführten Beratungsgesellschaften. Die Baker Tilly Competence Center und Industry-Teams bündeln Know-how und Erfahrungen aus unterschiedlichen Disziplinen und Branchen in berufsgruppenübergreifenden Teams und fokussieren sich dabei auf die speziellen Anforderungen von Mandanten und deren Märkte.
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