AWG: Gläubiger stimmen Sanierungsplan zu
Restrukturierung der Textilhandelskette auf gutem Weg | Insolvenzverfahren soll schon bald abgeschlossen werden
Die Gläubiger haben dem von der Geschäftsführung der AWG Allgemeine Warenvertriebs-GmbH dem Amtsgericht Esslingen vorgelegten Sanierungsplan mit überwältigender Mehrheit zugestimmt. Damit befindet sich der Sanierungsprozess der AWG auf der Zielgeraden.
AWG hatte sich Ende Januar 2019 unter den Schutzschirm begeben, am 1. Mai eröffnete das Amtsgericht Esslingen – planmäßig – das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung über das Vermögen der AWG. Bei diesem Verfahren bleibt die Geschäftsführung im Amt und behält die unternehmerische Verantwortung. Der Restrukturierungsprozess bei der AWG wird unter der Führung des Sanierungsexperten Rechtsanwalt Martin Mucha von der Stuttgarter Kanzlei GRUB BRUGGER verantwortet und umgesetzt. Mucha ist seit Januar 2019 Generalbevollmächtigter der AWG.
Das Verfahren wird von Rechtsanwalt Dr. Holger Leichtle von der Kanzlei Schultze & Braun als gerichtlich bestellter Sachwalter begleitet.
Die Gläubiger haben den von der Geschäftsführung dem Gericht vorgelegten Sanierungsplan heute mit überwältigender Mehrheit angenommen. Neben zahlreichen weiteren Maßnahmen sieht der Sanierungsplan auch die Schließung von 47 der knapp 300 Filialen und den Abbau von rund 300 Arbeitsplätzen vor. Dem Plan hatten im Vorfeld der heutigen Abstimmung bereits der Sachwalter und der gerichtlich eingesetzte Gläubigerausschuss ihre Zustimmung erteilt. Verfasst wurde der Insolvenzplan von Rechtsanwalt Dr. Thilo Schultze von der Kanzlei GRUB BRUGGER.
Nach der Annahme des Sanierungsplans durch die Gläubiger hat das Amtsgericht Esslingen den Sanierungsplan bestätigt. Das von der AWG eingeleitete Schutzschirmverfahren steht somit nach nur vier Monaten vor dem erfolgreichen Abschluss. Die förmliche gerichtliche Aufhebung des Verfahrens wird in Kürze erwartet.
„Die Gläubiger haben den Sanierungsplan fast einstimmig angenommen und damit unseren eingeschlagenen Sanierungskurs eindrucksvoll bestätigt. Ich danke vor allem auch meinen Mitarbeitern, die in dieser schwierigen Situation mit großem Engagement zu unserem Unternehmen gestanden haben“, sagt Albrecht Maier, Geschäftsführer von AWG.
„Neben der überwältigenden Unterstützung der Gläubiger des Unternehmens, trägt die Schließung von 47 unprofitablen Filialen innerhalb von drei Monaten wesentlich zur erfolgreichen Sanierung der AWG bei – dies hat das eingeleitete gerichtliche Sanierungsverfahren möglich gemacht. Dass damit auch Arbeitsplätze wegfallen, ist sehr bedauerlich, aber in dieser Situation leider unvermeidlich. Ich hoffe, dass die betroffenen Mitarbeiter schnell wieder neue Arbeit finden“, sagt Rechtsanwalt Martin Mucha von der Kanzlei Grub Brugger, der als Generalbevollmächtigter gemeinsam mit der AWG-Geschäftsleitung den Sanierungsprozess steuert.
„AWG agiert in einem schwierigen Marktsegment. Durch die Sanierung hat das Unternehmen nun aber eine echte Chance, sich im Wettbewerb wieder erfolgreich zu behaupten und damit dauerhaft Arbeitsplätze zu sichern“, sagt Sachwalter Dr. Holger Leichtle von Schultze & Braun.
Über die AWG Allgemeine Warenvertriebs-GmbH
Mit über 3,5 Millionen Stammkunden zählt AWG zu
den 50 größten Textilhändlern in Deutschland. Das mit zahlreichen
Auszeichnungen für höchste Kundentreue versehene Unternehmen hat seinen
Sitz in Köngen. Es beschäftigt aktuell ca. 2.900 Mitarbeiter und
erwirtschaftete 2018 einen Umsatz von rund 290 Millionen Euro. Die rund
300 Filialen bundesweit findet man in Einkaufszentren, Kleinstädten und
Stadtrandlagen. AWG bezieht Waren aus Produktionsstätten in Fernost,
Südasien und Europa. Auf deutschlandweit rund 170.000 Quadratmetern
Verkaufsfläche präsentiert das Unternehmen eine Vielzahl an Marken und
Produkten. Dazu gehören Oberbekleidung für Damen, Herren und Kinder,
Arbeits- sowie Sport- und Badebekleidung. Bett-, Tisch- und Nachtwäsche
sowie Wohnaccessoires ergänzen das Sortiment. Zum Unternehmen gehören
zudem Franchise-Stores der Marken S. Oliver, Esprit und Tom Tailor.
Über GRUB BRUGGER
GRUB BRUGGER ist seit über 40 Jahren eine auf das
Insolvenz-, Sanierungs- und Wirtschaftsrecht spezialisierte Kanzlei,
die von ihren Standorten Stuttgart, München, Frankfurt a. Main und
Freiburg i. Breisgau aus mit rund 40 Berufsträgern bundesweit agiert.
Neben der Insolvenzverwaltung und Eigenverwaltung berät GRUB BRUGGER
krisenbefangene Unternehmen ebenso wie Gläubiger. GRUB BRUGGER gehört
laut JUVE-Handbuch Wirtschaftskanzleien 2018/2019 wieder zu den
führenden Kanzleien in der Insolvenz-/ Sanierungsberatung sowie in der
Insolvenzverwaltung/Sachwaltung. Martin Mucha ist Fachanwalt für
Insolvenzrecht, Partner der Kanzlei GRUB BRUGGER und laut JUVE-Handbuch
Wirtschaftskanzleien 2018/2019 einer der führenden Namen in der
Insolvenzverwaltung in Deutschland.
Über Schultze & Braun
Schultze & Braun ist ein führender
Dienstleister für Insolvenzverwaltung und Beratung von Unternehmen in
der Krise. Mit rund 700 Mitarbeitern an mehr als 40 Standorten in
Deutschland und im europäischen Ausland vereint Schultze & Braun als
einer der wenigen Anbieter juristischen und betriebswirtschaftlichen
Sachverstand unter einem Dach. Schultze & Braun unterstützt
Unternehmen regional, national und international in allen Sanierungs-
und Restrukturierungsfragen, führt sie durch Krise und Insolvenz oder
zeigt, wie sich Insolvenzen vermeiden lassen. Darüber hinaus berät und
vertritt Schultze & Braun Mandanten in Fragen der klassischen
Unternehmens-, Rechts- und Steuerberatung.
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