01.10.2012 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Automobilzulieferer ICT: Insolvenzverfahren eröffnet, Investorenprozess gestartet

Automobilzulieferer ICT: Insolvenzverfahren eröffnet, Investorenprozess gestartet

Das Amtsgericht in Siegen hat heute das Verfahren des Automobilzulieferers Innovative Components Technologies GmbH (ICT) mit Standorten in Wächtersbach und Lennestadt sowie Borja (Spanien) und Tachov (Tschechische Republik) eröffnet und Rechtsanwalt Stephan Höltershinken aus Minden zum Insolvenzverwalter bestellt. Höltershinken war zuvor als vorläufiger Sachwalter im Unternehmen tätig. Der Geschäftsbetrieb läuft auch im eröffneten Verfahren an allen Standorten ohne Einschränkungen weiter.


Insolvenzverwalter Höltershinken sieht gute Sanierungschancen für ICT und hat deshalb einen Investorenprozess eingeleitet. Er verfolgt damit das bereits in der vorläufigen Insolvenz eingeleitete Ziel, den Automobilzulieferer mit einem neuen Investor in eine positive Zukunft zu führen. „Wir haben bereits im vorläufigen Insolvenzverfahren zahlreiche Interessensbekundungen potenzieller Investoren erhalten. Die Interessenten haben nun die Möglichkeit, die Zahlen und Daten von ICT sehr genau zu prüfen“, sagt Höltershinken.


Höltershinken sieht in den von der Geschäftsführung eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen eine solide Basis dafür, das Unternehmen wieder auf gesunde Beine zu stellen. „Der hervorragende Ruf des Automobilzulieferers als Systemlieferant von hochwertigen Kunststoffkomponenten, die gute Auftragslage und das exzellente Know-how sind starke Argumente für eine Investition in das Unternehmen“, sagt Höltershinken. Er ist daher zuversichtlich, dass ICT mit einem überzeugenden Übernahmekonzept und einem geeigneten Investor eine gute Zukunftsperspektive hat. Bei der Investorensuche wird er durch das Beratungsunternehmen Mummert & Company aus München unterstützt.


Besonders positiv wertet Höltershinken, dass alle wesentlichen Beteiligten in den vergangenen Wochen mehrfach signalisiert haben, weiterhin mit ICT zusammenarbeiten zu wollen. Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle den Lieferanten und den Kunden von ICT, die in der vorläufigen Insolvenz keine Aufträge zurückgezogen haben und zudem sogar Neuaufträge zugesagt haben. „Von Kundenseite wurde ausdrücklich bekräftigt, dass man den Automobilzulieferer ICT auch weiterhin erhalten möchte“, erklärt Höltershinken.


Auch die rund 650 Mitarbeiter haben dem Unternehmen die Treue gehalten und mit ihrem tatkräftigen Engagement maßgeblich dazu beigetragen, ICT auch nach Antragstellung auf Kurs zu halten. „Unseren hochmotivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gilt ein großer Dank. Aufgrund ihres engagierten Einsatzes ist es zu keinen Produktionseinbußen gekommen. Alle Kunden werden weiterhin in vollem Umfang und in gewohnter Qualität von uns beliefert“, sagt Höltershinken.


Die Innovative Components Technologies GmbH (ICT), zuvor Key Plastics Germany GmbH und bis Februar 2012 Teil der KEY PLASTICS Gruppe, hatte am 10. Juli 2012 beim Amtsgericht Siegen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Das Amtsgericht hat nach Votum des die wesentlichen Gläubiger repräsentierenden vorläufigen Gläubigerausschusses am 1. Oktober 2012 den Mindener Rechtsanwalt Stephan Höltershinken zum Insolvenzverwalter bestellt. Die Standorte Borja (Spanien) und Tachov (Tschechische Republik) sind von der Insolvenz in keiner Weise betroffen.


Über Innovative Components Technologies GmbH


Innovative Components Technologies GmbH ist ein innovativer Systemlieferant für Kunststoffkomponenten – mit Wurzeln und Hauptsitz in Deutschland und Niederlassungen in Spanien und Tschechien. Als Systemlieferant fertigt ICT genauso einzelne Kunststoff-Elemente wie auch komplexe Baugruppen. Entwickelt und hergestellt in zertifizierten und auditierten Prozessen, liefert ICT sowohl an die Automobilindustrie (mit dem Fokus auf der Fertigung von Mittelkonsolen, Kofferraumsystemen, Tür-Innenbetätigungen und dekorativen sowie funktionalen Interieurteilen) als auch an andere Branchen. Das Unternehmen verfügt über eine leistungsstarke Entwicklungsabteilung und ist Lösungspartner seiner Kunden. Im Lauf der Firmengeschichte gehörten die Werke von ICT vorübergehend zu internationalen Konzernen, seit 2012 ist ICT wieder in privater Hand und bietet die Flexibilität eines unabhängigen mittelständischen Unternehmens. Das Unternehmen beschäftigt rund 1.300 Mitarbeiter und erzielt Umsatzerlöse von rund 200 Mio. EUR. Mehr über ICT finden Sie unter www.ic-tech.eu.



Bild: © R. Barnas

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