30.07.2019 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Ausproduktion bei Lohmeier Schaltschranksysteme gestartet

Lohmeier Schaltschranksysteme: Insolvenzverwalter muss Betrieb schließen

Zunehmend schwierige Marktlage macht Betriebseinstellung unumgänglich


Nach zweieinhalb Jahren Sanierung muss der Geschäftsbetrieb der Lohmeier Schaltschranksysteme GmbH & Co. KG nach Durchführung einer Ausproduktion gegen Ende Oktober/Anfang November 2019 eingestellt werden. Insolvenzverwalter und Fachanwalt Stefan Meyer von der PLUTA Rechtsanwalts GmbH hat den Geschäftsbetrieb des Traditionsunternehmens seit der Insolvenzanmeldung am 27. Dezember 2016 uneingeschränkt aufrechterhalten.

Bis zuletzt waren die Bemühungen des Insolvenzverwalters, der Gläubiger und insbesondere auch der Mitarbeiter im engen Schulterschluss darauf gerichtet, einen Investor für den Betrieb zu finden. „Diese Hoffnung hat sich nach der Absage eines letzten Interessenten leider zerschlagen; die zunehmend schwierige konjunkturelle Lage in den Hauptabnehmerbranchen Automobilindustrie und Maschinenbau sowie ein deutlich überalterter Maschinenpark hat potenzielle Investoren aufgrund zu hoher Investitionserfordernisse und der damit verbundenen Risiken letztlich doch zu sehr abgeschreckt“, bedauert PLUTA-Anwalt Meyer.

Vor diesem Hintergrund ist die Liquidation und somit die Verwertung des Vermögens von Lohmeier nunmehr die einzige Alternative zur Befriedigung der Ansprüche der Gläubiger. Die letzten Schaltschränke und weiteren Produkte im Portfolio des Unternehmens werden bis voraussichtlich Ende Oktober produziert; Anfang November 2019 wird der Betrieb dann endgültig eingestellt werden müssen. Von der Schließung sind rund 90 Mitarbeiter betroffen. „Wir werden mit dieser Maßnahme allen Kunden die erforderliche Zeit geben, sich umorientieren zu können; auch die Mitarbeiter können mit einer Weiterbeschäftigung unter vollen Bezügen die Zeit als Übergang nutzen, sich am Markt um einer andere, geeignete Beschäftigungsmöglichkeit zu bemühen“, ergänzt der Insolvenzverwalter Rechtsanwalt Stefan Meyer.

Die Verantwortlichen haben den Betriebsrat und die Mitarbeiter bereits informiert. „Dass wir den Betrieb über einen Zeitraum von mehr als zweieinhalb Jahre in der Insolvenz weiterführen konnten, eine ganze Reihe von Restrukturierungsmaßnahmen auch erfolgreich haben umsetzen können, verdanken wir insbesondere dem unermüdlichen Einsatz und Entgegenkommen der Mitarbeiter, aber auch der Treue und Loyalität sowie der Unterstützung von Kunden und Lieferanten. Dafür bedanke ich mich an dieser Stelle sehr ausdrücklich“, betont Meyer. „Umso mehr bedauern wir die nunmehr unvermeidliche Schließung, die mit Blick auf die sich eintrübende Konjunktur und hieraus resultierend absehbare Liquiditätsengpässe in der Zukunft schlussendlich die letzte Option war. Ich wünsche mir sehr, dass die Mitarbeiter eine gute und zufriedenstellende Anschlussbeschäftigung finden“, ergänzt Insolvenzverwalter Meyer in seinen Ausführungen.


Das Amtsgericht Bielefeld hatte mit Beschluss vom 1. März 2017 das Insolvenzverfahren für die Lohmeier Schaltschranksysteme GmbH & Co. KG eröffnet und Rechtsanwalt Stefan Meyer zum Insolvenzverwalter bestellt. Dieser war zuvor schon als vorläufiger Insolvenzverwalter tätig. Er stabilisierte und restrukturierte den Geschäftsbetrieb im Rahmen der vorgefundenen Möglichkeiten und führte das Unternehmen seitdem uneingeschränkt fort. Im PLUTA-Team arbeitet zudem u.a. auch Rechtsanwalt Christoph Chrobok.


Das 1963 gegründete Unternehmen Lohmeier Schaltschranksysteme bietet Industriegehäuse-Lösungen für die Automobilindustrie, den Maschinen- und Anlagenbau, den Elektroanlagen- und Steuerungsbau, den Elektrogroßhandel sowie Gehäusekomponenten für Datennetzwerke und Telekommunikation. Kernprodukte sind Industriegehäuse aus Stahlblech, Edelstahl und Polyester sowie mechanische und elektrotechnische Systemkomponenten. Der Jahresumsatz lag 2018 bei rund 10 Mio. €.



Über PLUTA:
PLUTA hilft Unternehmen in rechtlich und wirtschaftlich schwierigen Situationen. Seit der Gründung 1982 ist PLUTA stetig gewachsen und beschäftigt heute mehr als 400 Mitarbeiter in Deutschland, Spanien und Italien. Über 90 Juristen und 40 Kaufleute, darunter viele Rechtsanwälte und Steuerberater mit Mehrfachqualifikationen als Wirtschaftsprüfer, Diplomkaufmann oder Buchprüfer, sorgen für praktikable, wirtschaftlich sinnvolle Lösungen. PLUTA unterstützt insbesondere bei der Sanierung und Fortführung von Unternehmen in Krisen oder Insolvenzsituationen und entsendet bei Bedarf auch Sanierungsexperten in die Organstellung. PLUTA gehört zur Spitzengruppe der Sanierungs- und Restrukturierungsgesellschaften, was Rankings und Auszeichnungen von INDat, JUVE, Focus, Legal 500, Who’s Who Legal, ACQ 5 Law Award und M&A Today Global Award belegen.


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