Aufteilung des Luxusuhren-Händlers Watchmaster nach Insolvenzeröffnung
Das Amtsgericht Charlottenburg hat am 1. März 2023 das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Watchmaster ICP GmbH eröffnet und White & Case Partner Dr. Philipp Hackländer zum Insolvenzverwalter bestellt.
Die Watchmaster ICP GmbH betrieb als Startup im Bereich e-commerce den Onlinehandel mit gebrauchten Luxusuhren in zahlreichen europäischen Ländern, darunter Deutschland, Frankreich und England.
Am 19. November 2022 stahlen Diebe ca. 1.000 Uhren von Watchmaster aus Tresorräumen in der Fasanenstrasse 77 in Berlin-Wilmersdorf. Durch die erheblichen negativen Auswirkungen des Diebstahls auf sein Handelsgeschäft sah sich Watchmaster zunächst gezwungen, alle Verkäufe zu stoppen und einen Insolvenzantrag zu stellen, zumal seine Investoren die weitere Finanzierung ablehnten.
Seit seiner Bestellung zum vorläufigen Insolvenzverwalter am 29. November 2022 arbeitete der Sanierungsexperte Philipp Hackländer gemeinsam mit den Watchmaster-Geschäftsführern an Lösungen für einen Erhalt des Unternehmens. Unter anderem gelang der Neustart des Handelsgeschäftes am 12. Dezember 2022. Parallel begann die internationale Suche nach neuen Investoren. Die aufwendige Investorensuche führte unmittelbar nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens zu einzelnen Teillösungen.
Watchmaster verkaufte sein Handelsgeschäft in Frankreich an eine irisch-französische Investmentgesellschaft und vereinbarte für sein deutsches Kommissionsgeschäft, dass den Kunden die Überleitung der Verträge auf den Schweizer Wettbewerber CHRONEXT angeboten wird. Für den eigenen Uhrenbestand in Deutschland steht ein Gesamtverkauf an ein norddeutsches Juwelierunternehmen bevor. Auch für Teile des Handelsgeschäftes in England, insbesondere die dortige Kommissionsware von ca. 1.700 Luxusuhren, wird noch eine Sanierungslösung erarbeitet.
„Um es diplomatisch zu formulieren: Der Markt für gebrauchte Luxusuhren ist hart umkämpft und steht unter dem maßgeblichen Einfluss der Hersteller“, so Hackländer. „Leider wurden die gemeinsamen Anstrengungen der Mitarbeiter, der Geschäftsführer und meines Teams zum Verkauf der von Watchmaster geschaffenen Handelsplattformen nicht belohnt, so dass eine Zerschlagung erfolgen muss.“
In den nächsten Monaten steht Hackländer vor der Aufgabe, das verbliebene Handelsgeschäft abzuwickeln und etwa 1.000 von dem Diebstahl betroffene Kunden zu entschädigen. „Die gestohlenen Uhren waren versichert. Wir haben den Gesamtschaden kürzlich beziffert und alle zur Regulierung erforderlichen Unterlagen bei der Versicherung eingereicht“, fasst Hackländer die Situation zusammen und erwartet eine baldige Entscheidung der Versicherung.
Das White & Case Team um Partner Dr. Philipp Hackländer (Restructuring & Insolvency, Berlin) besteht aus den Partnern Christian Wirth (Commercial Litigation, Berlin) und Hendrik Röger (Employment, Compensation & Benefits, Hamburg), Local Partner Gordon Garz (Restructuring & Insolvency, Berlin), den Associates Dr. Vincent Schreier (Commercial Litigation, Berlin) und Carola Böckmann (Employment, Compensation & Benefits, Hamburg) sowie Wirtschaftsjuristin Ivonne Suchatzki (Restructuring & Insolvency, Berlin).
Über White & Case
White & Case ist eine der führenden internationalen Anwaltssozietäten und in den entscheidenden wirtschaftlichen Zentren der Welt an 44 Standorten in 30 Ländern präsent. In Deutschland sind rund 250 Rechtsanwälte, Steuerberater und Notare in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main und Hamburg tätig (www.whitecase.de). Seit mehr als 35 Jahren verfügt die Kanzlei über eine der angesehensten Insolvenz- und Restrukturierungspraxen in Deutschland (www.whitecaseinso.de).
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