arko, Eilles und Hussel planen Sanierung im Corona-Schutzschirmverfahren
Die Unternehmen der Deutschen Confiserie Holding GmbH (DCH-Gruppe) arko, Eilles und Hussel stellen sich unter den Corona-Schutzschirm und beantragen vorläufige Insolvenz in Eigenverwaltung
Die zur DCH-Gruppe gehörenden Unternehmen arko GmbH, J. Eilles GmbH & Co. KG und Hussel GmbH stellen sich unter den Corona-Schutzschirm und haben vorläufigeInsolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Diesen Anträgen folgte das Amtsgericht Norderstedt.
Die Corona-Beschränkungen belasten die Unternehmen stark. Insbesondere die wichtigen Verkaufszeiträume um Ostern und Weihnachten sind im vergangenen Jahr weggebrochen. Während im Frühjahr die Geschäfte teilweise geschlossen waren, konnten diese im zweiten Lockdown geöffnet bleiben. Dennoch blieb der Umsatz aufgrund der nur sehr gering frequentierten Einkaufsstraßen und Shopping-Center aus. Gleichzeitig konnten die Unternehmen aufgrund der für den Lebensmittelhandel nicht geltenden Schließungsanordnungen keine Staatshilfen beantragen.
Geschäftsführer der DCH-Gruppe, Patrick G. Weber, sagt: „Es ist uns nicht leichtgefallen, den Insolvenzantrag zu stellen. Vor uns liegt nun eine große Aufgabe. Wir sind zuversichtlich, die drei Marken positiv in die Zukunft zu führen.“ Die Sanierungsexperten Dr. Rainer Eckert und Markus Kohlstedt (beide ECKERT Rechtsanwälte) unterstützen die Marktführer im Süßwarenfachhandel während der vorläufigen Insolvenz in Eigenverwaltung. „Die Restrukturierung unter dem Corona-Schutzschirm wird den Unternehmen die Möglichkeit geben, sich in Eigenregie neu aufzustellen“, so Namenspartner Dr. Rainer Eckert. Sein Kollege Markus Kohlstedt ergänzt: „Wir rechnen damit, dass wir hinsichtlich der Sanierung schon in einigen Wochen erste Ergebnisse vorstellen können.“ Weiter führt Dr. Eckert aus: „Entscheidend für den Zeitplan und den Erfolg der Sanierung wird vor allen Dingen der weitere Verlauf der Pandemie, insbesondere die Dauer und Entwicklung der Corona-Beschränkungen, sein.“ Nach dem bisherigen Fahrplan könnte im Frühsommer ein Insolvenzplan eingereicht werden.
Zum vorläufigen Sachwalter für Eilles und Hussel wurde Dr. Dietmar Penzlin (Schmidt-Jortzig Petersen Penzlin) bestimmt. Dieser betont: „Wir werden alles daransetzen, es den Unternehmen zu ermöglichen, die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie unter dem Corona Schutzschirm zu bewältigen und sich für die Zukunft aufzustellen.“ Vorläufiger Sachwalter für arko ist Dr. Tjark Thies (Reimer Rechtsanwälte). Er sagt: „Das deutsche Insolvenzrecht bietet auch in der Corona-Krise wirksame Instrumente, finanziell angeschlagene Unternehmen zu retten. Diese Chance sehe ich durchaus auch für die arko GmbH.“ Die beiden Sachwalter übernehmen eine Aufsichtsfunktion und haben darüber hinaus die Aufgabe, die wirtschaftliche Lage des Schuldners zu prüfen. Während des vorläufigen Insolvenzverfahrens sind Löhne und Gehälter für drei Monate über das Insolvenzgeld gesichert.
Der Geschäftsführer der DCH-Gruppe, Patrick G. Weber, betont abschließend: „Wir werden unseren gesamten Geschäftsbetrieb vollumfänglich weiterführen. Unsere Kunden können hier weiter auf uns zählen.“
Über Deutsche Confiserie Holding GmbH
Die DCH-Gruppe besteht aus der arko GmbH, der J. Eilles GmbH & Co. KG und der Hussel GmbH mit Sitz in Wahlstedt, Schleswig-Holstein. Sie ist der flächenmäßig größte Confiserie-Fachhändler in Deutschland. Das Produktportfolio umfasst feine Spezialitäten, Gebäcke, Schokoladen und Pralinés sowie erlesene Tee- und Kaffeesorten. Unter den Marken arko, Eilles und Hussel werden bundesweit rund 300 eigene Filialen betrieben. Hinzu kommen weitere Filialen in Österreich, 46 Franchisebetriebe in Deutschland und Tschechien sowie rund 4.000 zusätzliche Verkaufsstellen im Lebensmitteleinzelhandel und Bäckereien. Die Unternehmensgruppe beschäftigt rund 1.600 Mitarbeiter und erwirtschaftete zuletzt einen Umsatz von 140 Millionen Euro.
Über Eckert Rechtsanwälte
Eckert Rechtsanwälte mit Hauptsitz in Hannover gehört zu den führenden deutschen Restrukturierungs- und Insolvenzkanzleien. Die Spezialisten der Sozietät sind sowohl beratend auf Unternehmensseite als auch als Insolvenzverwalter und Sachwalter tätig. Die Kanzlei beschäftigt 148 Mitarbeiter an 17 Standorten, davon sind 20 Berufsträger.
Über Schmidt-Jortzig Petersen Penzlin
Die Sozietät Schmidt-Jortzig Petersen Penzlin (SJPP) mit Sitz in Hamburg ist für Insolvenz- und Eigenverwaltung sowie als Berater von Unternehmen in Sanierungssituationen langjährig im Markt etabliert und mehrfach ausgezeichnet. Ein zusätzlicher Fokus von SJPP liegt in der Begleitung von Distressed-M&A-Transaktionen.
Über Reimer
Reimer ist eine auf Sanierungsberatung, Restrukturierungsberatung und Insolvenzverwaltung spezialisierte Kanzlei mit mehr als 90 Experten für Restrukturierungsrecht, Insolvenzrecht, Gesellschaftsrecht und Arbeitsrecht sowie Betriebswirtschaftslehre und Steuern. Die Partnergesellschaft zählt mit elf Insolvenzverwaltern und mehr als 20 Rechtsanwälten an den Standorten Hamburg, Kiel, Frankfurt, Hannover, Lübeck, Rostock, Mannheim und Flensburg zu den größten und versiertesten deutschen Insolvenzrechtskanzleien. Dr. Tjark Thies ist einer der Gründungspartner der Kanzlei.
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