Achimer Stadtbäckerei strebt erneut Sanierung in Eigenverwaltung an
Gehälter der 389 Mitarbeiter sind bis einschließlich August gesichert
Nach einem Umsatzeinbruch im Zuge der erzwungenen Shop-Schließungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie hat die Achimer Stadtbäckerei Anfang Juli 2020 erneut ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt. Der Geschäftsbetrieb in den 36 Filialen wird vollumfänglich weitergeführt mit dem Ziel, das Unternehmen im Wege eines Insolvenzplans zu sanieren.
Erst am 27. März 2020 war das letzte Verfahren erfolgreich beendet worden, nachdem ein branchennaher Investor eingestiegen war und der Insolvenzplan zur quotalen Befriedigung der Gläubiger voll erfüllt wurde. Dann traf die Krise das Unternehmen mit voller Wucht: In den Monaten März und April sanken die Umsätze um fast die Hälfte.
Garde-Geschäftsführer Karsten Jarick wird in diesem Eigenverwaltungsverfahren vom gleichen Team unterstützt, das bereits den letzten Insolvenzplan begleitete: Die Rechtsanwälte Andreas Pantlen und Dr. Rouven Quick von der Restrukturierungskanzlei BBL agieren als Generalbevollmächtigte. Dr. Malte Köster von der Kanzlei WILLMERKÖSTER überwacht den Prozess als Sachwalter.
Karsten Jarick zeigt sich zuversichtlich, dass die Achimer Stadtbäckerei auch diese Krise überstehen wird und es keinen Abbau von Standorten und damit Arbeitsplätzen geben werde: „Im laufenden Monate Juli haben unsere Umsätze schon fast wieder das Vorjahresniveau erreicht.“
„Die Gehälter der 389 Mitarbeiter sind über das Insolvenzgeld bis zur Insolvenzeröffnung am ersten September gesichert,“ erläutert der Generalbevollmächtige Rouven Quick von BBL. „So es zu keiner zweiten Lockdown-Welle kommt, sollte der Betrieb danach auch wieder in der Lage sein, kostendeckend zu wirtschaften.“ Auch der neue Gesellschafter sei grundsätzlich nochmals zu einem finanziellen Engagement im Rahmen des Insolvenzplans bereit.
Die Achimer Stadtbäckerei GmbH & Co. betreibt am Standort in Achim eine Produktionsstätte zur handwerklichen Produktion von Backwaren und erwirtschaftete in 2019 einen Umsatz in Höhe von 15 Millionen €. Die hergestellten Produkte werden nahezu ausschließlich in insgesamt 36 angemieteten Filialen in Bremen und in den Regionen Cuxhaven sowie Buxtehude/Stade an Privatkunden verkauft. Die Ursprünge des Unternehmens gehen auf die 1797 von Joachim Engelke von Holtz gegründete Weißbäckerei in der Bremer Altstadt zurück.
Über BBL:
BBL gehört seit vielen Jahren zu den bundesweit führenden Kanzleien mit klarem Fokus auf Sondersituationen - Restrukturierung, Sanierung und Insolvenz. Mit ca. 200 Mitarbeitern und 50 Anwälten ist die Kanzlei deutschlandweit präsent, zudem gibt es ein Büro in London. BBL steht für die Begleitung von Restrukturierungsprojekten zur Krisenvorbeugung und für die Beratung im Fall existenzbedrohender Situationen ebenso wie für die Begleitung von Insolvenzverfahren oder Insolvenzen in Eigenverwaltung. Viele der Projekte sind grenzüberschreitend, entsprechend umfassend ist auch das internationale Netzwerk der Kanzlei.
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